Lebensart: Warum Gefühle auch für Sie so wichtig sind

In einer rationellen Welt scheinen Gefühle nicht mehr so wichtig zu sein. Sieht man genauer hin, erkennt man, dass das Gegenteil der Fall ist: Gefühle bestimmen unser Leben, kaum eine Entscheidung ist wirklich rational, fast immer verbergen sich dahinter Gefühle. Ob wir mit unseren Job zufrieden sind, uns gesund ernähren oder ob es lediglich um die Entscheidung geht, eine Einladung anzunehmen oder eben nicht.

Gefühle im Alltag

Die meisten Menschen haben wenig Probleme mit angenehmen Gefühlen: verliebt sein, Freude, Zufriedenheit, Anteilnahme, Überraschung. Ja, das Verlangen nach dem positiven Kick kann auch zur Sucht werden und sich in einer Konsumhaltung manifestieren. Bei negativen Gefühlen wie Wut, Ärger, Neid, Angst, Scham, Trauer, Schuld und Ekel haben viele Menschen Probleme damit, sie anzunehmen.

Um mit sich selbst und anderen zurechtzukommen, gehört es auch dazu, sich seiner Gefühle bewusst zu werden und sie zu akzeptieren. Sie sind normal und sie sind menschlich. Das bedeutet auch, dass Sie sich von Glaubenssätzen Ihrer Kindheit, wie beispielsweise: „Man kann doch nicht…“, lösen. Man kann! Man kann auch mal sauer sein, schmollen, sich vor etwas ekeln. Ihre Ängste zuzugeben, macht Sie nicht zum Schwächling, sondern zeigt, dass Sie damit umgehen können. Sich zu verlieben und das Gefühl zu genießen, zeigt, dass Sie keine Angst vor Zurückweisung haben.

Auf der anderen Seite: Wenn Sie Gefühle nicht zulassen, kann das schnell Ihr Wohlbefinden beeinflussen. Z.B. wenn Sie Ihrem Partner oder einem Freund nicht mitteilen, dass Sie sich über bestimmte Verhaltensweisen ärgern, bleibt Ihnen nur der Rückzug, um dem Ärger aus dem Weg zu gehen. Das kann letztlich zum Abkühlen, vielleicht sogar zum Verlust der Beziehung führen. Wie gut kommen Sie mit Ihren Gefühlen zurecht? Mit den 10 Fragen der unteren Tabelle können Sie es prüfen. 

Bitte kreuzen Sie an:

stimmt

stimmt nicht

1. Ich fühle mich unter Menschen nicht sehr wohl.

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2. Meine Gefühle behalte ich lieber für mich.

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3. Ich brauche für Entscheidungen oft lange.

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4. Weinen vor anderen – das würde ich nicht tun.

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5. Ich verliebe micht nur sehr schwer.

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6. Ärger schlucke ich oft herunter.

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7. Ich werde nie laut.

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8. Es wäre mir peinlich, mich zu beschweren.

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9. Ich bin ein pflichtbewusster Mensch.

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10. Ich vermeide es strikt, jemand anderes zu verletzen.

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Ergebnisse: Je häufiger Sie „stimmt nicht“ angekreuzt habe, desto mehr lassen Sie sich von Gefühlen leiten. Haben Sie überwiegend „stimmt“ angekreuzt, sollten Sie sich einmal in Ruhe überlegen, was Sie hindert, Ihre Gefühle mehr auszuleben. Sind Sie z.B. von der Persönlichkeit her eher introvertiert, machen Sie viel mit sich selbst aus? Oder leben Sie in einem Umfeld, in dem das Zeigen von Gefühlen nicht „schicklich“ ist?

Was immer die Gründe sein mögen: Nehmen Sie Ihre Gefühle an, verdrängen oder unterdrücken Sie sie nicht. Ob negativ oder positiv, sie gehören zu Ihrer Persönlichkeit und zu Ihrem Leben. Gefühle zu unterdrücken, kostet Sie unnötige Energie, die Sie sicherlich besser nutzen könnten. Lassen Sie Ihre Gefühle zu – und es fällt Ihnen leicht, das Leben zu genießen.

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