Wie uns Großzügigkeit in den Beziehungen bereichern kann

Mit Großzügigkeit wird primär ein offenes Geben von Geld assoziiert, jedoch kann es sich um eine prinzipielle Haltung der Offenheit und Toleranz handeln, die uns in unseren täglichen Handlungen und Beziehungen unterstützt.

Etwas zu verschenken, was uns wichtig und wertvoll ist, stellt für den Großteil der Menschheit eine schwierige bis unmögliche Aufgabe dar. In der buddhistischen Praxis "Dana" ist dies ein wesentlicher Bestandteil, der dazu verhelfen soll, Anhaftung zu verlieren und großzügig zu verschenken.

Für die Dana-Praxis – unabhängig davon ob es dabei um Geld oder sonstiges geht – ist die Haltung des offenen Herzens wesentlich. Gerade beim Schenken von Gegenständen oder Geld kommt es vielfach zu einem inneren Kampf mit dem Ego, das Angst vor Armut oder "zu kurz kommen" hat.

Letztlich verhilft jedoch die Annahme, dass alles was wir verschenken, auch wieder zu uns zurückkehren wird, zu einem freieren geben. Jedoch ist dabei zu beachten, dass der Vorsatz etwas zu geben, um etwas zu bekommen, dem Dana-Prinzip zuwider spricht: Das Geben kann und soll frei von Erwartungen geschehen, damit eine möglichst große Öffnung des Herzens geschehen kann.

Großzügigkeit in Beziehungen

Das Dana-Prinzip in Beziehungen kann beispielsweise auf der Ebene von Zeit oder auch Emotionalität stattfinden. So können wir uns fragen, welche Handlungen oder Haltungen für uns besonders schwierig sind und versuchen, diese dem anderen entgegen zu bringen.

Die Großzügigkeit in Konfliktsituationen könnte beispielsweise darauf abzielen, tolerant und offen auf den anderen zuzugehen und ihm Fehler oder Unzulänglichkeiten nicht ständig vorzuhalten. Oftmals ist es ein Gefühl von gekränktem Stolz, Angst vor Zurückweisung oder Emotionen wie Zorn und Ärger die eine friedliche Situation vermeiden. Die Vermeider sind somit Produkte des Egos, was letztlich zu einer Verstärkung von Konflikt und unheilsamen Emotionen führt.

Was fällt mir am schwersten?

Die Paradeübung bezüglich Großzügigkeit kann darauf abzielen, genau das zu verschenken oder zu tun, das uns am schwierigsten erscheint. Ist es beispielsweise die Unfähigkeit einen bestimmten Gegenstand auszuborgen oder aber in einer Konfliktsituation auf den anderen zuzugehen, wäre genau das sinnvoll zu tun. Der Indikator, was am schwierigsten ist, ist der Hinweis, wo es Anhaftung oder emotionale Verwirrung gibt, die auf ein Ego-Problem zurückzuführen ist.

Dementsprechend ist es hilfreich, das eigene Nicht-Tun gut zu beobachten und zu hinterfragen, um genau bei den schwierigsten Themen Transformation zu erlangen. Diese Handlungen in Gang zu setzen, ohne Erwartungen an das Gegenüber zu haben ist das größte Geschenk, das gemacht werden kann.