So erkennen Sie Ihre Berufung

Bevor Sie Ihre Träume leben können, müssen Sie erst einmal herausfinden, was überhaupt Ihr Traum ist. Wissen Sie wirklich, was Sie wollen? Damit Sie für sich herausfinden können, was Sie in Ihrem Leben wollen, habe ich verschiedene Übungen für Sie zusammengestellt, die Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Berufung erkennen.

Wenn Sie sich das erste Mal mit diesen und ähnlichen Übungen beschäftigen, kann es sein, dass Sie zwar die Fragen beantworten, Sie allerdings nicht sofort eine Vorstellung bekommen, wie Ihre Zukunft sein könnte. Das ist vollkommen in Ordnung. Nehmen Sie sich diese Übungen immer wieder mal vor, ergänzen Sie Ihre Aufzeichnungen und lassen Sie sich in Tagträume fallen.

Oft ist es auch hilfreich, wenn Sie sich mit jemandem unterhalten, der Ihnen wirklich zuhört. Immer wieder habe ich festgestellt, dass die Menschen, mit denen ich arbeite, schon wissen, wo es sie hinzieht. Sie kommunizieren es sogar. Nur sie selbst bekommen es nicht mit. In solchen Momenten kann es sehr hilfreich sein, einen erfahrenen Coach an seiner Seite zu haben.

Lassen Sie bei diesen Übungen Ihrer Fantasie freien Lauf. Auch wenn Ihnen etwas zunächst unmöglich erscheint, schreiben Sie es trotzdem auf und begrenzen Sie sich bei Ihren Antworten nicht selbst.

Übung 1: 30 Dinge, die Sie gerne tun

Schreiben Sie eine Liste auf ein leeres Blatt Papier, mit 30 Dingen, die Sie gerne tun. Dabei ist es vollkommen egal, um was für eine Tätigkeit es sich handelt, es kann auch etwas Kleines sein wie Schokolade essen oder dem Regen zuhören. Finden Sie wirklich 30 Dinge und hören Sie nicht vorher auf! Versuchen Sie nicht die Dinge in eine bestimmte Reihenfolge zu bringen.

Wenn Sie fertig sind, fangen Sie bei der ersten Sache, die Sie aufgeschrieben haben, an und stellen Sie sich dazu folgende Fragen:

  • Wann habe ich das zum letzten Mal gemacht?
  • Kostet es viel oder wenig Geld?
  • War ich allein oder mit jemandem zusammen?
  • War das geplant oder spontan?
  • Wie oft habe ich das im letzten Jahr gemacht?
  • Wann will ich es wieder machen?
  • Finden Sie eigene Fragen.

Ziel dieser Übung ist es, dass Sie für sich herausfinden, was Sie gerne tun und noch viel wichtiger, wie oft Sie im Moment in Ihrem Leben diese Dinge machen.

Übung 2: Ihr ursprüngliches, eigentliches Selbst

Versetzen Sie sich zurück in Ihre Kindheit und denken Sie an die Zeiten, als Sie ungestört spielen und tagträumen konnten. Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und schreiben Sie zu folgenden Fragen die Antworten auf:

  • Was hat Sie als Kind ganz besonders angezogen und fasziniert?
  • Was haben Sie als Kind gerne gemacht?
  • Was waren Ihre damaligen Träume und Fantasien?
  • Auf welche Talente und Fähigkeiten könnten solch frühen Interessen und Träume hinweisen?

Übung 3: Was würde ich tun, wenn…

Um herauszufinden, was Sie wirklich wollen, ist es wichtig, sich von äußeren Beschränkungen zu befreien. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und halten Sie sich bei dieser Übung nicht mit Gedanken wie „Das geht aber nicht, weil…“ auf, sondern beantworten Sie diese Fragen mit dem Hintergedanken „Alles ist möglich“. Schreiben Sie sich also Ihre Antworten zu folgenden Fragen auf:

Was würde ich tun, wenn…

  • …ich machen könnte, was ich will?
  • …ich nur noch ein Jahr zu leben hätte?
  • …ich meiner Berufung folgen würde?
  • …ich unendlich viel Geld hätte?
  • …ich keine Angst hätte?
  • …es mir egal wäre, was andere über mich denken?

Übung 4: Mein idealer Tag

Stellen Sie sich in Gedanken vor, wie ein Tagesablauf in Ihrem Leben aussehen würde, der absolut perfekt wäre. Es sollte ein ganz normaler Tag sein, kein Ferientag, sondern Ihr Alltag, den Sie lieben würden. Durchleben Sie den Tag innerlich so detailliert wie möglich. Was tun Sie morgens als Erstes nach dem Aufwachen? Was essen Sie? Welche Kleider ziehen Sie an? Wie verbringen Sie den Morgen, Mittag und Abend? Sind Sie viel draußen oder eher drinnen? Sind Sie aktiv, mit anderen Menschen zusammen, oder eher ruhig, allein?

  • WAS tun Sie? (Welche Art von Arbeit? Welche Art von Vergnügen? Stellen Sie sich selbst als vollkommen kompetent in Ihrem Bereich vor – in Ihrer Fantasie können Sie alles.)
  • WO? (An welchem Ort, in welchem Raum, in welcher Situation? Eine Wohnung in einer Stadt, ein Haus auf dem Land, ein Hotel, ein Boot…)
  • Mit WEM? (Mit wem arbeiten Sie, leben Sie, treffen Sie sich, unternehmen Sie etwas, wohnen Sie…)

Übung 5: Was können Sie anderen Menschen geben?

Jetzt überlegen Sie sich, in welcher Weise Sie eine Bereicherung für andere sind. Was können Sie anderen Menschen geben? Wobei können Sie sie unterstützen bzw. ihnen helfen? (Das kann eine Tätigkeit sein, auch Kleinigkeiten, Wissen, das Sie teilen, etwas Kreatives, ein Produkt, das ihnen hilft, etc.).

Sie können sich auch noch einmal die Liste von Übung 1 zur Hand nehmen, auf der Sie die Dinge aufgelistet haben, die Ihnen Spaß machen.
Was können Sie, was anderen Menschen auf irgendeiner Weise weiterhelfen würde? Vielleicht fallen Ihnen jetzt sogar noch mehr Sachen ein, die Sie noch gar nicht auf der Liste stehen haben? Was können Sie gut?

Machen Sie sich in dieser Phase, auf dem Weg zu Ihrer Berufung, noch nicht zu viele Gedanken. Im Moment ist es für Sie wichtig, zu träumen. Wie Sie sich diese Träume dann erfüllen, erfahren Sie in einem anderen Artikel.

Bildnachweis: fizkes / stock.adobe.com