Selbstbewusstsein fördert die Ausstrahlung

Braucht es Selbstbewusstsein, um charismatisch zu wirken? Sicher. Denn alleine schon der Mut, den man aufbringen muss, um wirklich im Mittelpunkt zu stehen, erfordert einiges an Selbstbewusstsein. Zum anderen fördert nichts den eigenen Selbstwert so sehr, wie der Respekt, den andere uns zollen, wenn wir im Zentrum des Interesses stehen. Hier entsteht also eine interessante Wechselwirkung. Julia Sobainsky erklärt, wie Sie diese Wechselwirkung für sich nutzen können.

Ein Mann steht auf einer Bühne an einem Rednerpult. Er soll einen Vortrag halten. Er hat nervös das Mikrophon getestet, es hat geploppt und geknallt, manche seiner Worte waren nicht hörbar. Der Mann wirkt sichtbar nervös. Mangelt es ihm an Selbstbewusstsein? Möglichweise, vielleicht hat er aber auch nur Lampenfieber. Er versucht die Nervosität zu überspielen, was nur mäßig gelingt. Auf seine Zuhörerschaft wirkt er dennoch unsicher. Seine Ausstrahlungskraft liegt bei null.

Selbstbewusstsein befreit nicht von Lampenfieber
Um eine klarzustellen: Auch Menschen mit großem Selbstbewusstsein können fürchterlich unter Lampenfieber leiden. Und wer dies von sich weiß und häufig in die Situation kommt, dass er Vorträge halten oder präsentieren muss, der sollte unbedingt etwas gegen das Lampenfieber unternehmen.

Es gibt heute eine Menge guter Coaching-Methoden, die hier sehr hilfreich sind. Denn Lampenfieber reduziert die Ausstrahlung und das Charisma um ein vielfaches und wirkt daher für Vortragende äußerst hinderlich.

Selbstbewusstsein strahlt von innen nach außen
Egal ob in einer Position als Vortragender oder im täglichen Leben: Selbstbewusstsein verhilft Menschen zum strahlen. Es ist einer der Grundpfeiler charismatischer Ausstrahlung. Selbstbewusstsein vermittelt dem Gegenüber: "Ich bin mir meiner sicher", "Ich mag mich". Dieses Gefühl überträgt sich automatisch in einem bestimmten Maße auch auf die Wahrnehmung des Umfeldes und lässt so genau den Eindruck von Sympathie und Sicherheit entstehen.

Charisma fördert das Selbstbewusstsein
Auf der anderen Seite wird unser Selbstbewusstsein durch nichts so gefördert, wie durch das positive Feedback anderer Menschen. Wenn wir merken, dass wir gut ankommen, gibt uns das einen enormen Schub und wir blühen innerlich und äußerlich geradezu auf. Dazu ist es aber notwendig, dass das positive Feedback auf Augenhöhe geschieht, nicht, weil wir uns andienen.

Menschen ohne Selbstbewusstsein sind anstrengend!
Eine provokative These – das ist mir klar. Aber leider ist es wahr. Denn Menschen mit wenig oder gar keinem Selbstbewusstsein appellieren unbewusst immer an ihre Umgebung, ihnen eine Bestätigung zu geben. Das Umfeld fühlt sich also ständig bemüßigt, das fehlende Selbstbewusstsein des Kandidaten auszugleichen, weil dieser dies offenbar nicht selber kann.

Das macht es für die Umgebenden nicht gerade einfach. Ständiges Bestätigen, kleine Komplimente verteilen, das machen viele Menschen zwar gerne, wenn das Gegenüber aber scheinbar drauf angewiesen ist, entsteht ein anstrengender Zwang.

Selbstbewusstsein für mehr Lebensqualität?
Natürlich gibt es Menschen die aufgrund ihrer Historie weniger selbstbewusst sind als andere. Hier sollte das Augenmerk verstärkt auf die Bildung von Selbstbewusstsein gelegt werden. Denn ein gestiegenes Selbstbewusstsein wird Ihnen in allen Bereichen zu deutlich mehr Lebensqualität verhelfen. Ob privat oder beruflich, mit mehr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein werden Sie mehr im Leben erreichen.

Selbstbewusstsein erlangen – aber wie?
Manchmal kann es nützlich sein, sich klar zu machen, dass es schlechter nicht kommen kann, dass man nichts zu verlieren hat. Fangen Sie langsam an, in einem Umfeld, dass Ihnen fremd ist. Machen Sie irgendetwas, was ungewöhnlich ist, was Ihren ganzen Mut erfordert, was aber keine echten nachhaltigen Konsequenzen für Sie haben kann.

Ob Sie in einer fremden Stadt laut auf der Straße singen, oder in einem Supermarkt eine Schachtel Eier fallen lassen, spielt keine Rolle. Es geht dabei lediglich um den Effekt zu sehen, dass Sie etwas "Verrücktes" tun können, ohne dass dabei die Welt untergeht.

Selbstbewusstsein schafft Augenhöhe
Diese Erfahrung zeigt einem selber, dass man erstens mutig ist (selbstbewusstseinssteigernd) und auch, dass man bestimmte Situationen falsch eingeschätzt hat. Sie ermuntern dazu, auch in anderen Lebensfeldern etwas mehr Experimentierfreude zu zeigen.

Nehmen Sie sich z. B. vor, mal gezielt "nein" zu sagen, wenn Sie ansonsten dazu neigen, schnell jede Aufgabe zu übernehmen, um die man Sie bittet. Tipp: Schauen Sie bei dem "Nein" Ihrem Gegenüber in die Augen und ergänzen Sie: "Und ich sage Ihnen auch, warum. Ich habe heute Abend selber eine private Verabredung und möchte deshalb pünktlich das Büro verlassen" oder so ähnlich. Damit vermeiden Sie unhöflich zu wirken.

Selbstbewusstsein wächst langsam,
aber immerhin stetig. Zumindest, wenn Sie täglich im Training bleiben. Denn die neuen Erfahrungen und das neue, respektvollere Feedback von außen formen in Ihrem Inneren ein neues Bild. Werden Sie nicht ungeduldig, wenn es eine Zeit dauert. Schließlich haben Sie ein ganzes Leben lang anders gedacht und gelebt.

Trainieren Sie Ihr Selbstbewusstsein täglich. Auf diese Weise steigern Sie auf natürlichem Wege Ihre Ausstrahlung und Ihre Lebensqualität!

Viel Kraft und auch Spaß dabei wünscht Ihnen Ihre
Julia Sobainsky