Kommunizieren wie ein Kind: Gewinnen Sie Ihre Offenheit zurück

Wann hat sich unsere Offenheit und Leichtigkeit in Unsicherheit und Angst gewandelt? Wann wurde aus unserem einst freien und extrovertierten Geist ein starrer und introvertierter? Wann haben wir aufgegeben, an uns und unsere Mitmenschen zu glauben? Warum uns die Kommunikation mit unseren Mitmenschen oft so schwerfällt und warum wir uns dabei ein Beispiel an unseren Kindern nehmen sollten, erfahren Sie hier.

Dabei ist vieles einfacher als wir denken: Vor einigen Tagen habe ich mich mit einigen Müttern zum Spazierengehen getroffen. Unsere Kinder kennen sich flüchtig, bis gar nicht. Und während wir Erwachsenen uns unterhielten und uns austauschten, beobachteten wir staunend unsere Kids (4 Jahre). Wir erlebten dabei, wie einfach und ungezwungen Kommunikation funktionieren kann.

So kommunizieren Kinder

Ein Mädchen tritt an meine Tochter heran, streichelt ihr über die Hand, schaut ihr ins Gesicht und lächelt sie dabei an. Sie sagt ihren Namen und fragt, ob sie mit ihr spielen mag.

Da meine Tochter etwas schüchtern ist, ist die erste Reaktion ein klares Nein. Aber das stört das andere Mädchen nicht im Geringsten! Sie versucht es einfach ein paar Minuten später noch einmal. Und siehe da, nun ist auch mein Kind für eine Kommunikation bereit. Sie spielen, sprechen und lachen miteinander! So einfach könnte es gehen, würden wir unser Leben nicht so verkomplizieren.

Ohne Bedenken sind Kinder bereit sich einen „Korb“ abzuholen. Und ebenso sind sie bereit, dies ein zweites Mal zu riskieren. Sie genieren sich nicht, bekommen keine Komplexe oder Minderwertigkeitsprobleme. Für sie ist ein Nein keine Zurückweisung, sondern einfach ein Nein, das irgendwann ein Ja werden kann. Aber wie machen sie das? Welche Gabe haben sie, die wir nicht mehr haben?

Haben wir diese Gabe verloren?

Nein, mit Sicherheit nicht! Leider ist sie uns mit den Jahren von unseren Eltern, unserem Background und den Medien aberzogen worden. Ob dies gut war, bezweifle ich allerdings. Denn ohne den Glauben an das Gute im Menschen, verlieren wir auch das Vertrauen in ihn. Hier ein Beispiel – wie wäre Ihre Reaktion, was Ihr erster Gedanke?

Ein Fremder setzt sich in einem Café an Ihren Tisch, streichelt Ihre Hand, lächelt Sie an und sagt: „Hallo, ich bin der Max, wer bist Du?“

Was geht genau in diesem Moment durch Ihren Kopf?

  • Spinnt der?
  • Was will der von mir? Was hat er vor?
  • Das ist bestimmt ein Perverser oder Irrer?

Wir fühlen uns bedroht, bedrängt und ängstlich! Aber warum? Er hat genau das Gleiche gemacht, wie dieses Mädchen mit meiner Tochter. Und denken Sie jetzt an die Szene mit den zwei kleinen Mädchen, finden Sie das doch niedlich oder nicht? Doch den (mutigen) Erwachsenen lehnen wir ab? Schlimm genug, dass wir hier von Mut sprechen, was doch eigentlich ganz natürlich und normal sein sollte.

Mehr Kind sein

Nicht jeder Mensch, der nett und offen auf Sie zugeht und Kommunikation sucht, hat schlechte Absichten oder verfolgt einen perfiden Plan! Dabei könnte unser Leben viel einfacher verlaufen, wären wir ein wenig mehr Kind, als solch verbohrte und introvertierte Erwachsene. Seien Sie daher offen! Glauben Sie an das Gute im Menschen und machen Sie einfach den Anfang! Ein ehrlich gemeintes „Hallo“ wird mit Sicherheit erwidert ebenso wie ein strahlendes Lächeln. Und wenn nicht heute, dann vielleicht morgen! Es kostet Sie nichts und könnte die Investition Ihres Lebens sein!

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