Charismatische Rhetorik: Framing und Reframing – Rahmen in Ihrer Kommunikation

Vielleicht haben Sie es auch schon mal erlebt, dass Sie in einem Gespräch ein Ziel hatten, dass Ihnen entglitten ist. Die Kommunikation wurde plötzlich durch den Gesprächspartner gesteuert. Jetzt gibt es mit Framing und Reframing ein Rezept, selbst in einer solchen Situation das Blatt noch zu wenden und das eigene Ziel nicht nur in den Blick zu bekommen, sondern auch zu erreichen.

Framing und Reframing in der Kommunikation
Die Begriffe "Framing" und "Reframing" kommen aus dem Englischen und bedeuten: etwas in einen Rahmen setzen (Framing), oder den Rahmen neu zu setzen (Reframing). Was bedeutet dies in der Kommunikation?

Unter einem Rahmen, also einem Frame, verstehen wir eine Begrifflichkeit, die emotional besetzt ist. "Problem" ist ein solcher Begriff. Vielfach wird das Wort "Problem" heute schon ausgetauscht durch den Begriff "Herausforderung" oder gar "Potenzial". Warum? Weil für die meisten Menschen der Begriff "Problem" so negativ besetzt ist, dass Chefs und Politiker dieses Kind ungern beim Namen nennen.

Kommunikation wird von Menschen mit Gefühlen gemacht
Und so kommt es, dass bestimmte Begriffe in der Kommunikation mit besonderen Gefühlen belegt sind. Einen positiven Frame hat z. B. das Wort "Glück". Nun kann es aber sein, dass selbst positive Vorgänge durch einen negativen Rahmen in etwas Negatives gewandelt werden. Hier findet dann ein Reframing statt.

Nehmen Sie als Beispiel ein schönes Essen. Wenn eine Frau einer Anderen von einem wunderbaren Menü vorschwärmt, das sie am Abend zuvor gegessen hat, ist diese Schwärmerei für sie mit einem positiven Gefühl belegt. Wenn nun die Freundin darauf hinweist, dass das leckere Essen direkt 2 Kilo auf die Hüfte gezaubert hat, ist sie keine gute Freundin. Darüber hinaus hat sie dem Menü einen negativen Rahmen verpasst. Dies nennt man dann ein Reframing.

Braucht man das in der Kommunikation?
Ja, denn ebenso kann das Reframing aus einer negativen Botschaft eine Positive machen. Es ist die berühmte andere Medaillenseite. Aus "rumquatschen" wird "Kommunikation", aus einer "alten Karre" ein "historisches Fahrzeug", aus einer "Speckrolle" ein "Wonneröllchen".

Reframing hilft also notorischen Schwarzsehern auf die Sprünge. Und – Sie können Ihre Kommunikation gezielt dadurch steuern. Sollte Ihnen mal wieder jemand das Wort im Mund herumdrehen wollen, drehen Sie es zurück. Verändern Sie den Rahmen nach Ihrem Willen und Ihrem Ziel.

Kommunikation üben: So lernen Sie Reframing
Spontan anwenden können Sie das oben Beschriebene möglicherweise erst mit ein paar Übungsversuchen. Mein Tipp dazu: Wenn Sie etwas erzählt bekommen, reframen Sie das Gesagte in Gedanken. Verdeutlichen Sie sich immer die andere Medaillenseite. Dies hilft Ihnen nicht nur, in Zukunft Reframing gezielt anzuwenden, sondern auch, Ihre Gedanken flexibler zu handhaben.