Intuition ist nicht gleich Instinkt

Besonders in stressigen Situationen ist wichtig, nicht instinktiv, sondern intuitiv zu agieren. Aber wo ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Intuition und Instinkt? Bedeutet nicht beides, nach dem Bauchgefühl zu handeln?

Intuition ist etwas anderes als Instinkt
Instinkte sind angeborene Fertigkeiten, um ein Überleben zu gewährleisten. Bei Gefahr kommt es zur Flucht. Wenn Sie eine Klapperschlange sehen, werden Sie weder lange über die Gefahr nachdenken, noch Ihre Intuition befragen, wie die Situation einzuschätzen ist.

Sie werden einfach zurückweichen. Instinkte haben folglich immer etwas mit Stress zu tun. Die Reaktionen darauf sind ebenso folglich sehr einfach: Entweder zuschlagen oder fortrennen. Allenfalls kommt noch die Möglichkeit der Angststarre dazu. Doch das war es dann auch.

Intuition hat Vorteile
Viele Menschen verwechseln genau diese Art der Entscheidungsfindung mit der Möglichkeit, seine Intuition zu befragen. Denn intuitiv geht anders. Unsere Intuition kann erst dann auftauchen, wenn der Stress weg ist. Erst dann kann unser Bauch in Ruhe nachdenken, was zu tun ist.

Während unsere Instinkte einem evolutionären Programm des Überlebens folgen, wächst unsere Intuition mit der Erfahrung und wird so mit der Zeit immer komplexer. Dadurch wird sie zu einem unbewussten Schatz des Wissens.

Doch dort heranzukommen, ist nicht immer einfach. Am besten ist es, einen guten Abstand zwischen sich und dem Problem, das Ihnen Stress bereitet, zu bekommen. Die Möglichkeit, dies zu tun, ist extrem vielfältig: Sie können joggen gehen, Radfahren, Rasen mähen, in die Badewanne steigen oder auch nach einem Streit mit dem Partner eine Runde um den Block machen.

Durch diesen Abstand können Sie das Thema in aller Ruhe aus der Ferne betrachten – oder auch nicht. Denn manchmal ist es genau diese Nicht-Beschäftigung mit einem Thema, das die Lösung oder eine Entscheidung bringt.