So erkennen und kontrollieren Sie Ihren Tagesrhythmus

Jeder Mensch hat im Tagesverlauf ein schwankendes Leistungsvermögen. Seinen Tagesrhythmus zu erkennen ist wichtig für die Aufgabenplanung: So sollten Sie Arbeiten, für die Sie viel Konzentration brauchen, nicht direkt in der Mittagszeit erledigen und auch nicht am späten Nachmittag. Gleichen Sie Ihre Aufgaben-Intensität Ihrem Tagesrhythmus an.

Kennen Sie Ihren Tagesrhythmus? Zur ersten Orientierung hier ein statistisch erstellter durchschnittlicher Leistungsrhythmus:

9 Uhr: In der Einstiegsphase einer Arbeit ist Ihr Energieverbrauch besonders hoch (etwa 15 Minuten).

9.15 Uhr: In den ersten 15 Minuten nach der Einstiegsphase sind Sie überdurchschnittlich leistungsfähig. Jetzt sollten Sie keinesfalls pausieren und sich nicht unterbrechen lassen – auch nicht in den folgenden 60 Minuten, in denen ein ausgewogenes, günstiges Verhältnis zwischen Energiebilanz und Leistungsvermögen besteht.

10.30 Uhr: Ab jetzt steigt Ihr Energiebedarf deutlich an. Ihre Arbeit verliert an Effektivität. Legen Sie eine zehnminütige Pause ein, am besten mit Bewegung und an der frischen Luft. Für diese Zeitspanne wurde der optimale Erholungseffekt in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen.

10.40 Uhr: In den nächsten 80 Minuten sind Sie weiterhin sehr leistungsfähig.

12 Uhr: Ihre Leistungskurve beginnt zu sinken und erreicht bis 14 Uhr – besonders nach dem Mittagessen um 13 Uhr – einen Tiefpunkt. Jetzt ist es Zeit für leichte Routineaufgaben.

Ab 14 Uhr geht es wieder aufwärts; zwischen 15 und 16 Uhr erleben Sie nochmals ein richtiges Hoch. Danach fällt die Leistung bis zum Abend kontinuierlich ab.   5 Praxis-Tipps zum Tagesrhythmus:

  • Gut möglich, dass Sie recht genau in dieses statistische Profil passen. Am besten, Sie beobachten Ihren gefühlten Tagesrhythmus in den kommenden Tagen einmal selbst.
  • Falls Sie bereits um 7 Uhr beginnen oder erst um 10.30 Uhr, verschiebt sich der Rhythmus entsprechend. Und wenn Sie ein Morgenmuffel sind, aber um 8 Uhr starten müssen, liegen Ihre "besten Zeiten" ein bis drei Stunden später als beim Morgenmenschen.
  • Falls Sie erst im Laufe des Vormittags so richtig durchstarten können: Machen Sie nicht zu früh Mittagspause, sonst verschenken Sie einen Teil Ihrer dreistündigen Energiephase.
  • Vermeiden Sie auf jeden Fall pausenloses Durcharbeiten, denn dabei sinken Leistung und Konzentration. Dann können Fehler entstehen, deren Nachbesserung wiederum Zeit kostet. Faustregel: Alle 90 Minuten sollten Sie sich 10 Minuten Pause gönnen.
  • Beeinflusst wird Ihre tatsächliche Leistung aber auch durch die Art der Arbeit, Ihre allgemeine seelische Verfassung und Ihre Tagesform. Vermeiden Sie deshalb unbedingt das Aufschieben von Tätigkeiten, für die Sie viel Energie brauchen, für deren Erledigung Sie aber zugleich wenig Motivation verspüren. Wenn solche Arbeiten in leistungsschwache Phasen rutschen, werden Sie nur mühsam vorankommen und dabei wertvolle Zeit verlieren.