Keine Macht der Schlaflosigkeit: So finden Sie zum Murmeltierschlaf

Wenn Sie sorgenvolle Gedanken, stressige Situationen aus dem Berufsalltag, Spagat und Hektik zwischen Familie und Beruf in die Schlaflosigkeit treiben, benötigen Sie mehr als die konventionellen Schlaftipps. Hier lernen Sie in fünf Schritten, mit dem neuen Gedanken-Umschalter Training, wie ein Murmeltier zu schlafen.

Einführung: Was Sie so noch nicht über Schlaflosigkeit erfahren haben

Ein ausgeglichener, gesunder Mensch verschläft ungefähr ein Drittel seines Lebens. Sobald wir einschlafen, sinkt der Blutdruck, die Muskeln lockern und entspannen sich und die Atem- und Herzfrequenz schaltet um.

Solange wir schlafen, wird unsere Leistungsfähigkeit wieder hergestellt. Jeder dritte Erwachsene klagt über Schlaflosigkeit, häufige Schlafstörungen, erschwertes Einschlafen, geringe Schlaftiefe oder Träume, die mit Angstvorstellungen verbunden sind. Jeder vierte Erwachsene gibt an, regelmäßig Schlaf- oder Beruhigungsmittel einzunehmen.

Je hektischer und stressiger die Arbeitssituationen werden, umso wichtiger wird ein gesunder und erholsamer Schlaf.

Ein ganz normaler Arbeitsalltag

Wer kennt es nicht? Sie sind den ganzen Tag auf den Beinen, haben mehr oder weniger Ihre Alltagsgeschäfte erledigt und freuen sich endlich ins Bett gehen zu können. Sie fallen erschöpft ins Bett und freuen sich auf einen tiefen gesunden Schlaf. Der Körper möchte nun auf Schlaf umstellen und gerade jetzt schalten die Gedanken auf „Hochtouren“. Jetzt kommt der entscheidende Zeitpunkt, um auch Ihren Gedanken die
Erlaubnis zu geben, Sie endlich schlafen zu lassen.

Führen Sie folgende Entspannungsschritte gegen Schlaflosigkeit durch

  • Entspannen Sie bewusst Ihren Körper, indem Sie die Unterlage spüren. Wandern Sie in Gedanken von Kopf bis Fuß langsam durch Ihren Körper. Spüren Sie dabei in Ihren Körper hinein, wie er zunehmend zur Ruhe kommt. Atmen Sie dabei ruhig tief ein und aus. Beim weiteren Ein- und Ausatmen werden Sie immer langsamer und entspannter. Dann, wenn Ihr Körper auf „Schlafen“ umgeschaltet hat, machen Sie weiter mit Schritt 2.
  • Jetzt fangen Sie an, Ihre Gedanken zu beobachten. Stellen Sie sich Ihren belastenden Gedanken folgende Fragen: Seid Ihr Gedanken überhaupt wahr?
    Kann ich absolut sicher sein, dass ihr wahr seid?
    Wie reagiere ich auf diese Gedanken, wenn ich ihnen wirklich glaube? Was fühle ich und sehe ich dabei?
    Wer oder was wäre ich, wenn ich diese Gedanken überhaupt nicht denken könnte?
  • Jetzt spüren Sie in sich hinein, wie die Welt für Sie aussehen würde, wenn Sie diese Gedanken nicht mehr denken könnten. Filtern Sie nun bewusst das Positive aus diesen Gedankenketten heraus. Nun stellen Sie sich vor, wie bei jedem Ausatmen all die negativen Gedankenketten aus Ihnen herausströmen und sich auflösen.
  • Machen Sie sich bewusst, dass jetzt alle Ihre Gedanken, genau wie Ihr Körper, ganz müde werden und Sie endlich zur Ruhe kommen wollen und können.
  • Falls bei Stufe 4 Ihre Gedanken immer noch nicht aufhören wollen, dann konzentrieren Sie sich nur auf ein einzelnes Wort, wie zum Beispiel: Ruhe, Stille, Frieden, Liebe, Gnade. Wählen Sie nur ein Wort aus und sprechen Sie dieses Wort, laut oder in Gedanken, ständig vor sich hin.

Noch ein Tipp aus der Gehirnforschung

Unser Gehirn kann immer nur einer Anweisung folgen beziehungsweise nur eine Sache ausführen. Das hat für Sie den Vorteil: Wenn Sie störende Gedankenschleifen in die Schlaflosigkeit treiben, dann schalten Sie einfach auf ein Wort (z. B. Ruhe) der oben genannten Aufstellung um. Sie denken dabei laut oder sprechen leise immer wieder dieses Wort.

Dann schaltet Ihr Gehirn automatisch von der negativen Gedankenschleife zu Ihrem selbst ausgewählten Wort zum Beispiel „Ruhe“ um. Ihr Gehirn kann beides nicht gleichzeitig machen. Sie selbst haben nun den Schlüssel in der Hand, wohin Sie Ihre Aufmerksamkeit richten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen täglich einen erholsamen Schlaf.

Monika Harder

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