Der 1. Advent: Ad te levavi

Der 1. Advent ist immer ein Sonntag zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember, mit dem nicht nur die Adventszeit beginnt. Sowohl in den katholischen als auch den evangelischen Kirchen markiert er den Beginn des neuen Kirchenjahres.

Mit dem 1. Advent beginnt das Kirchenjahr
Mit dem 1. Advent beginnt die Adventszeit, die in den westlichen christlichen Kirchen immer zwischen 22 und 28 Tage dauert. Der vierte Adventssonntag ist der letzte Sonntag vor dem 25. Dezember. Dadurch, dass die Adventszeit an einem festen Datum endet, dem 24. Dezember, aber an einem bestimmten Wochentag (1. Sonntag im Advent) beginnt, ergibt sich die unterschiedliche Länge der Adventszeit von Jahr zu Jahr.

In den orthodoxen Kirchen dauert die Adventszeit sechs Wochen, beginnt am 15. November, und ist als Weihnachtsfasten oder Philippus-Fasten bekannt. Das Kirchenjahr beginnt dort bereits am 1. September.

Der 1. Advent: Die Ankunft (lat. Adventus)
Der 1. Advent ist der erste der vier Adventssonntage, die in der katholischen Liturgie nach dem jeweiligen Eingangspsalm der Messe so heißen:

  • 1. Advent: Ad te levavi
    (Ad te levavi animam meam = Zu Dir erhebe ich meine Seele)
  • 2. Advent: Populus Sion
    (Populus Sion, ecce Dominus veniet ad salvandas gentes = Volk von Zion, siehe, der Herr wird kommen zu retten die Völker)
  • 3. Advent: Gaudete
    (Gaudete in Domino semper = Freut euch im Herrn allezeit)
  • 4. Advent: Rorate
    (Rorate, coeli desuper, et nubes pluant iustum = Tauet, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten:…)

Die Sonntage haben im Kirchenjahr jeweils ein bestimmtes Thema: Der 1. Advent erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem (Matthäus 21, 1-9). Der zweite Advent drückt die Hoffnung auf die Wiederkehr des Herrn aus, der dritte Adventssonntag erinnert an Johannes den Täufer, der vierte Adventssonntag ist dem Lobgesang der Maria (Lukas 1, 46-55) gewidmet.

1. Advent: Gefeiert seit dem 5. Jahrhundert
Papst Gregor der Große legte im 6. Jahrhundert die Adventsliturgie in groben Zügen sowie die Zahl der Adventssonntage auf vier fest. Die vier Wochen stehen symbolisch für die 4.000 Jahre, die die Menschheit nach Rechnung der Kirche auf die Ankunft des Erlösers warten musste. Die endgültige Fassung der römischen Adventsliturgie geht auf Papst Pius V. zurück. Erstmals gefeiert wurde der Advent im 5. Jahrhundert in Norditalien.

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