Depression im Alter: Wie Sie Angehörigen helfen

Eine Depression im hohen Alter bleibt oftmals unentdeckt, was schlimme Folgen nach sich ziehen kann. Auch im Alter kann die Erkrankung noch erfolgreich behandelt werden. Welche Symptome gibt es und wie erfolgt die Behandlung?

Woran man eine Depression im Alter erkennen kann

Die Augenlider wiegen schwer, der Blick ist nach unten gerichtet, die Mundwinkel gehen Richtung Boden. Meist stehen Tränen in den Augen der von einer Depression betroffenen Person. Oftmals war das Leben der Person im hohen Alter sehr bewegt durch berufliche Erfolge, durch Familie mit Kindern, viele Freunde und Bekannte oder Wohlstand. Und dann kam plötzlich der Absturz im beruflichen wie im privaten Leben. Das Leben ist der von einer Depression geplagten Person seitdem oft egal, sie kann keine Freude mehr empfinden, liegt den ganzen Tag nur mehr im Bett und zieht sich aus der Umwelt zurück. Spätestens dann erkennen sie ihre Erkrankung.

Da in unserer Zeit immer mehr Menschen wesentlich älter werden, stellt die Depression im Alter im gesamten Raum Deutschland ein wachsendes Problem dar. Lange Zeit wurde dies von Angehörigen als normal abgetan, es sei ebenso im Alter. Dass dahinter jedoch eine handfeste Depression steckt, darüber machen sich Angehörige sehr oft überhaupt keine Gedanken. In der Tat ist die Depression bei Menschen, die das 65. Lebensjahr überschritten haben, genauso oft vertreten, wie bei dem Rest der Bürger.

Versteckte Krankheit Depression

In vielen Fällen verweigern Personen mit einer Depression die Einnahme ihrer lebensnotwendigen Medikamente. Viele wollen nicht mehr ausreichend essen und trinken. Gehen sie mit ihrer Depression zum Hausarzt, dann ist meist die Rede von überwiegend körperlichen Beschwerden wie Appetitverlust, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Meistens werden diese nicht ausreichend hinterfragt, weshalb die Depression in vielen Fällen unentdeckt bleibt. Kaum jemand bemerkt, dass die Person mit einer Depression ihre geliebten Hobbys vernachlässigt, sich ständig traurig fühlt und das baldige Ende des Lebens herbeisehnt.

Suizid im Alter ist nicht selten

Auch Suizidgedanken im Alter sind nicht selten. Betroffene verweigern oft komplett die Nahrung. Zwar grübeln ältere Menschen mit einer Depression seltener über einen möglichen Selbstmord als jüngere Personen, nichtsdestotrotz enden die Selbstmordversuche von älteren Menschen mit Depression in den meisten Fällen tödlich. Aufgrund der erhöhten Gebrechlichkeit der älteren Menschen mit Depression sterben diese bei ihren Suizidversuchen wesentlich leichter.

Depression trägt zur Verzögerung von körperlichen Erkrankungen bei

Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge hat sich herausgestellt, dass die Depression für eine Verzögerung bei der Genesung von körperlichen Krankheiten verantwortlich ist. Dies trägt zur weiteren Verminderung der Lebensqualität bei und nährt die Depression.

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