Burn-Out-Prophylaxe: Eigene Absichten – fremde Absichten

Bei der Burn-Out-Prophylaxe hilft ein gesundes Konfliktverhalten. Unser Konfliktverhalten lernen wir meist schon in der Kindheit und darum ist es uns dann im späteren Leben meist nicht bewusst. Meist ist unser Konfliktverhalten sehr einseitig ausgeprägt, was früher oder später Stress bedeutet.

Burn-Out-Prophylaxe: Eigene Absichten – fremde Absichten

Im Allgemeinen sind wir mit unserer Aufmerksamkeit auf äußere Ziele ausgerichtet: unsere Arbeit (so schnell wie möglich) erledigen, die Kinder zur Schule bringen, die Besprechung leiten. Gleichzeitig setzen wir uns mit den Zielen und Absichten von anderen Menschen auseinandersetzen, denn meist sind diese nicht identisch mit unseren. Versuchen wir dann unsere Ziele und Absichten gegenüber anderen durchzusetzen, lösen wir damit einen Konflikt aus, der möglicherweise die bisherige Beziehung negativ verändert oder gar unmöglich macht.

Burn-Out-Prophylaxe: Kompromisse eingehen

Die Alternative zum Durchsetzen, ist zu versuchen, mit anderen Menschen einen Kompromiss zu finden. Ein Kompromiss kommt immer dann zustande, wenn ein Teil der Absichten und Ziele von beiden Parteien erreicht wird. Im Falle eines Streits, z. B. darüber, welches Fernsehprogramm am Abend läuft, könnte der Kompromiss dann lauten, dass eine halbe Stunde der Wunschfilm der Frau läuft und nach einer halben Stunde umgeschaltet wird auf die Fußballsendung für den Mann. Oder es wird vereinbart, dass diese Woche der Film gemeinsam angesehen wird und in der Woche später dann die Fußballlsendung.

Burn-Out-Prophylaxe: Nachgeben

Viele Menschen empfinden dieses Aushandeln als anstrengend und sind äußerlich dann leicht bereit nachzugeben, also ihre eigenen Absichten hinter denen des oder der anderen zurückzustellen. Dieses Nachgeben kann eine sehr herzliche Geste sein, jedoch nur dann, wenn sie ohne (unausgesprochene) Erwartung an den anderen gegeben wird. Hofft die nachgebende Partei jedoch insgeheim darauf, dass beim nächsten Mal der andere nachgeben wird, ist sie dann umso mehr enttäuscht, wenn der Partner oder die Partnerin dies dann vergessen hat und nicht an das eigene Nachgeben denkt.

Burn-Out-Prophylaxe: Angst vor Liebesverlust

Wirklich schwierig wird die Strategie des Nachgebens dann, wenn sie aus der Angst entsteht, mit einem anderen Handeln die Zuneigung oder das Wohlwollen des Partner oder der Partnerin zu verlieren. Oft werden solche Handlungsweisen schon in der Kindheit gelernt. Dann sind es meist die Eltern, die nicht erwünschtes Verhalten mit Liebesentzug bestrafen. Ein Kind, das mit der Verhaltensregel  „nur wenn du artig bist, mag Mama/Papa dich“ aufwächst, wird später als Erwachsener diese Strategie besonders in möglichen Konfliktfällen aufrecht erhalten.

Burn-Out-Prophylaxe: Einseitiges Verhalten

Keine der Konfliktlösestrategien ist per se gut oder schlecht. Schwierig wird es für einen Menschen nur dann, wenn er permanent nur eine dieser Konfliktlösemöglichkeiten anwendet, also immer nachgibt oder sich immer durchsetzen will.

Diese Strategie führt dann auch dazu, dass man die eigenen Ziele und Absichten immer mehr aus dem Auge verliert, weil man ständig mit seinen „überlebensnotwendigen“ Verhaltensstrategien beschäftigt ist.

Fragen Sie sich einmal eine Zeitlang jeden Abend:

  • In welchen Situationen haben ich heute nachgegeben oder wo habe ich mich durchgesetzt?
  • Habe ich durch meine Verhaltensweisen meine eigenen Ziele erreichen oder verfolgen können oder nicht?

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