Auf Augenprobleme sollten Sie frühzeitig reagieren

Viele Menschen haben Augenprobleme, ignorieren sie aber lange Zeit. Dabei gibt es immer mehr und immer bessere Methoden, Augenproblemen frühzeitig entgegenzuwirken. Ob künstliche Linse oder Augen-OP per Laser – Immer mehr Menschen nutzen diese früher spektakulären Möglichkeiten der Augenmedizin. Das ist aber nicht alles. Wer Augenprobleme hat, sollte frühzeitig darauf reagieren und Gegenmaßnahmen ergreifen. Also: Seien Sie wachsam, was die Befindlichkeit Ihrer Augen betrifft!

Augenprobleme: So häufig sollten Sie zum Checkup
Generell gilt: Unter 40-jährige sollten alle zwei Jahre zur Augenkontrolle, ab 40 ist eine jährliche Vorsorgeuntersuchung sinnvoll. Leiden Sie unter Grünem oder Grauem Star oder unter einer ausgeprägten Fehlsichtigkeit, müssen Sie sich allerdings häufiger beim Augenarzt blicken lassen – besprechen Sie mit ihm, welcher Rhythmus sinnvoll ist!

Für Eltern
Bei Jugendlichen kommt es häufig vor, dass sich eine (zuvor nicht vorhandene) Fehlsichtigkeit entwickelt. Besonders hoch ist das Risiko, wenn Sie selbst unter Kurzsichtigkeit leiden. Oft verschweigt der Nachwuchs Augenprobleme aus Angst vor einer Brille. Im Alter zwischen 10 und 20 Jahren ist daher ein jährlicher Sehtest sinnvoll.

Ihr Körper ist ein komplexes System
Wie es Ihnen sonst geht, bleibt nicht ohne Einfluss auf Ihre Augen. Informieren Sie Ihren Augenarzt daher nicht nur über Augenprobleme, sondern auch über sonstige Erkrankungen. Speziell wenn Sie unter Rheuma, Diabetes oder Bluthochdruck leiden, sind häufigere Kontrollen notwendig.

Nicht selten werden beim Augenarzt Allgemeinerkrankungen erst entdeckt – beispielsweise Diabetes. Sehen Sie die augenärztliche Vorsorgeuntersuchung also nicht als unnötige Routine an („Ich habe doch Adleraugen"), sondern als wertvollen Teil Ihrer allgemeinen Gesundheitsvorsorge.

Auch wenn Ihre Krankenkasse nicht zahlt …
… sollten Sie Ihre Augen ab 40 Jahren einmal pro Jahr auf Grünen Star („Glaukom") untersuchen lassen und ab 50 Jahren auf AMD (Altersabhängige Makuladegeneration). Denn diese beiden Augenerkrankungen sind an einem Großteil der Erblindungen schuld. Das Tückische daran: Sowohl bei einem Glaukom als auch bei einer AMD merkt der Erkrankte erst etwas, wenn die Augenkrankheit schon fortgeschritten und das Auge bereits unwiderruflich geschädigt ist.

Die Neigung zu Grünem Star ist erblich
Erforschen Sie die Augenkrankheitsgeschichte Ihrer Herkunftsfamilie: Hatte jemand Grünen oder Grauen Star oder ist erblindet? Lassen Sie sich in diesem Fall auch vor dem 40. Lebensjahr zumindest einmal auf Grünen Star untersuchen, und halten Sie ab 40 unbedingt den jährlichen Untersuchungsrhythmus ein.

Wann Sie schnell reagieren sollten
Die Grundregel für Augenprobleme: Was weh tut, ist oft nicht so gefährlich und lässt sich einfach behandeln (z.B. eine Bindehautentzündung). Gefährliche Erkrankungen kommen dagegen oft schmerzfrei daher. So deutet beispielsweise ein Schatten vor dem Auge auf eine beginnende Netzhautablösung hin. Um den Schaden einer Netzhautablösung zu begrenzen, muss diese möglichst schnell wieder operativ befestigt werden. Gehen Sie daher gleich (oder wenn Sie es abends bemerken, am nächsten Tag) zum Augenarzt und/oder in die Augenklinik.

Ein rotes Auge kann vielfältige Ursachen haben – von der Bindehautreizung über einen Fremdkörper im Auge bis hin zu einer Entzündung der Regenbogenhaut oder zu einem akuten Glaukomanfall. Haken Sie das Problem also nicht mit „Ach, wieder einmal eine gereizte Bindehaut" ab, sondern gehen Sie zum Arzt, wenn die Beschwerden länger als 1-2 Tage anhalten oder schmerzhaft sind.

So erleichtern Sie sich den Griff zur Brille
Fast 2/3 aller Deutschen tragen eine Brille. Dennoch: Viele Menschen brauchen eigentlich eine Brille, besorgen sich aber keine. Und viele Menschen haben eine Brille, setzen sie aber so gut wie nie auf. Zwei häufige Probleme:

  1. „Wie sehe ich denn damit aus?" oder
  2. „Mit einer Brille wirke ich alt."

Praxis-Tipp
Vielleicht hat sich tief in Ihr Gedächtnis eingegraben, dass Brillenträger in Ihrer Kindheit als „Brillenschlangen" gehänselt wurden. Doch längst nicht erst seit Sympathieträger Harry Potter gelten Brillenträger als intelligent, und ihr Image hat sich verjüngt. Legen Sie sich eine Brille zu, mit der Sie sich selbst gutaussehend finden. Um herauszufinden, welche Brillenmodelle Ihnen generell gut stehen, können Sie in Ihren eigenen vier Wänden in aller Ruhe eine virtuelle Brillenanprobe machen. Auf der Website www.sehen.de/trends_styling/styleselector/ brauchen Sie dafür nur ein digitales Porträtfoto Ihres Gesichts.

„Ich vergesse immer, die Brille mitzunehmen."
Kombinieren Sie Ihre Brille mit einem Gegenstand (oder mehreren), ohne den Sie nie das Haus verlassen würden. Benutzen Sie beispielsweise das 2. Fach eines Doppelbrillenetuis als Minihandtasche für Taschentuch, Kamm, Kugelschreiber und etwas Papier. Oder verwenden Sie ein Etui wie das „Lederstecketui für Herren" von Kister (http://www.kistner-optikbedarf.de/), in dem sich neben der Brille auch ein Kugelschreiber unterbringen lässt.