Achtung, Bauernfänger im Internet

Der neueste Trick der Bauernfänger: Angebliche persönliche Nachrichten, die der Kunde nie bekommt - sondern nur Rechnungen. Am Anfang steht ein Anruf und die Computerstimme verkündet, auf der Webseite nachbarschaftspost.com müsse man nur eine dreistellige Zahl eingeben, um seine Nachricht zu bekommen.

Und wer dann auf der Internetseite seine Neugier auf die Nachricht nicht bezähmen kann und seine persönlichen Daten angibt, ist dem Bauernfänger schon auf den Leim gegangen. Denn nach einer zweiwöchigen "Testphase" kommt die Rechnung für eine Zweijahresmitgliedschaft, insgesamt 216 Euro.

Eine persönliche Nachricht gibt es nicht, sondern nur allgemeine (und anderswo) kostenlose Informationen über die Umgebung. Der Anbieter dieses wundervollen Abonnements hat jedenfalls eine nette Nachbarschaft: Andere Briefkästen auf den Jungferninseln.

Freeware-Downloads für 96 Euro sind das spektakuläre Angebot von mega-downloads.net, auf der man sich mit Namen und Adresse "anmelden" muss. Leider steckt hier der Teufel im Kleingedruckten: Diese Anmeldung enthält einen Vertragsabschluss zur Nutzung der Seite, kostenpflichtig natürlich. Und so kosten die kostenlosen Programme dann beinahe hundert Euro.

Das Unternehmen, Blue Byte Fze, war bereits in Wien und Bukarest ansässig. Momentan angeblich in Dubai. Wer nicht zahlt, bekommt Post vom Inkasso-Unternehmen Validea GmbH. Besonders nett: Auch Menschen, die nie auf der Webseite waren, bekommen Rechnungen und Mahnungen. Wenn Sie so eine Rechnung bekommen: Ignorieren Sie sie. Die Firma hat es selbstverständlich noch nie auf einen Rechtsstreit ankommen lassen.

Geben Sie Ihre Adresse nicht auf unbekannten Seiten an, wenn Sie nicht hundertprozentig wissen, dass Sie es nicht mit einem seriösen Anbieter zu tun haben. Sehen Sie sich das Impressum an: Wo ist der Unternehmenssitz, ist eine Adresse oder Telefonnummer angegeben? Lesen Sie das Impressum aufmerksam, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einem Bauernfänger auf den Leim gehen.