2 Gehirnhälften: So sieht es in unserem Kopf aus

Bestimmt haben Sie schon Aussagen wie "Er ist nicht gut in Sprache, dafür aber kreativ und intuitiv. Wahrscheinlich ist bei ihm eher die rechte Gehirnhälfte aktiv." Oder: "Sie lieben Zahlen und alles, was mit Logik zu tun hat. Sie ist ein Linke-Gehirnhälfte-Typ." Doch was ist dran an der Gehirnhälften-Theorie? In der Tat ist es weitestgehend erforschr, worin sich unsere Gehirnhälften unterscheiden und wie sie zusammenarbeiten.

2 Gehirnhälften: So sieht es in unserem Kopf aus

Der größte Teil des menschlichen Gehirns ist das Großhirn: Hier finden Denken und Wahrnehmen statt. Es besteht aus zwei getrennten Gehirnhälften (Hemisphären), die durch einen dicken Nervenstrang miteinander verbunden sind. Über diesen so genannten Balken tauschen die beiden Gehirnhälften Informationen aus, arbeiten zusammen und steuern jeweils die Bewegungen der anderen Körperseiten.

Extra-Info: Kenntnisse über die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften verdanken wir dem amerikanischen Neurobiologen Roger Sperry (1913-1994). In den 60er-Jahren durchtrennte der Forscher bei Epilepsie-Patienten den Verbindungsstrang zwischen den Gehirnhälften. Die Anfälle der Patienten konnte er damit lindern, aber er entdeckte Ausfälle in Ihrer Denkfähigkeit.

Daraus schloss er auf unterschiedliche Funktionen der beiden Gehirnhälften. Für seine Hemisphärentheorie bekam er 1981 den Nobelpreis für Medizin. Übrigens stammen die meisten Erkenntnisse über das menschliche Gehirn aus der Forschung mit Menschen, deren Hirnfunktion eingeschränkt ist.

Links akademisch, rechts gefühlsbetont

Die meisten Menschen nutzen die beiden Gehirnhälften zu unterschiedlichen geistigen Aktivitäten: So ist die linke Hemisphäre vor allem für logisches und analytisches Denken und für sprachliche Fähigkeiten zuständig. Die rechte Hemisphäre dagegen ist für das Erkennen von Gesichtern, für Kreativität und Musikalität sowie für räumliches Vorstellungsvermögen zuständig.

Warum Eselsbrücken beim Lernen helfen

Effektive Wissensaufnahme hängt vor allem vom Zusammenspiel beider Gehirnhälften ab. Denn wenn Sie jeden Bereich gezielt ansprechen, verankert sich der Lernstoff nicht nur vom Verstand, sondern auch vom Gefühl her – das Gelernte prägt sich leichter ein und ist schneller wieder aufrufbar.

Auf dieser Theorie basieren viele Übungen wie z. B. das Brainwalking. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch die Eselsbrücke. Dabei verknüpfen Sie Fakten, die die linke Gehirnhälfte verarbeiten muss, mit Versen und Rhythmen aus der rechten.

Ein Beispiel: „Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich“ – ein Satz, den viele Schüler lernen mussten und vielleicht gar nicht so dämlich fanden. Aus den selben Gründen können Sie übrigens auch mühelos Ihren Lieblingssong aus dem Radio mitsingen…

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