Welche Behandlungsmethoden helfen Männern gegen Haarausfall?

Haarausfall ist eine typisch männliche Krankheit, die meist erblich ist und oft schon im jungen Erwachsenenalter beginnt. Im Alter führt sie oft zur Kahlköpfigkeit. Hier erfahren Sie ein paar grundsätzliche Informationen über die Krankheit und auch welche neuen Behandlungsmethoden es dagegen gibt.

Haarausfall muss man nicht mehr hinnehmen

Vor zwanzig Jahren konnte man nur noch hilflos mit den Schultern zucken, wenn ab zwanzig sich die Haare erst in den so genannten Geheimratsecken lichteten und dann später im Alter nur noch ein schütterer Haarkranz ringsum verbleibt.

Da Haarausfall eine genetisch bedingte Krankheit ist, zeigte einem schon der Blick auf den Papa zu Hause, wie man selber später aussehen könnte. Doch heutzutage gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, um dem frühzeitigen Haarausfall bei Männern vorzubeugen.

Rechtzeitig in die Haarsprechstunde gehen

Um Kahlköpfigkeit zu verhindern, muss man allerdings rechtzeitig die Haarsprechstunden von einem spezialisierten Arzt in Anspruch nehmen. In diesem Bereich gibt es zwei relevante Spezialisierungen. Zum einen ist dies die Gesundheitskunde für Männer im Allgemeinen, die so genannte Andrologie.

Zum anderen gibt es Fachmediziner für Körperhaar und Kopfhaar, Ärzte die sich auf die sogenannte Trichologie spezialisiert haben. Die Trichologie setzt sich mit allen Fragen auseinander, die Haarwurzeln, Kopfhaut und Haare betreffen. Spezialisten sprechen von Erfolgsquoten von 90 Prozent: bei neun von zehn Männern lässt sich der Haarausfall stoppen und in einigen Fällen nimmt die Haardichte sogar wieder zu.

Ansatzpunkt der Methode: das Haarfollikel

Die neuen Behandlungsmethoden setzen bei der Reaktivierung oder Kräftigung der Haarfollikel an. Obwohl vieles noch weitgehend unerforscht ist, können Spezialisten den Haarausfall stoppen und die Entwicklung umkehren. Ansatzpunkt ist das Haarfollikel, also der Haar-Schaft unter der Haut.

Das männliche Geschlechtshormon Testosteron wird durch das Enzym 5-Reduktase zum Stoffwechselprodukt Dihydrotestosteron (DHT). Liegt nun bei einem Mann eine genetische DHT-Empfindlichkeit vor, so verkümmern die Follikel beim Auftreten von DHT im Körper. Das Ergebnis ist, dass die dort entstehenden und wachsenden Haare immer dünner werden oder überhaupt nicht mehr wachsen.

Die Mittel gegen Haarausfall

Da jeder Mensch je nach Haarfarbe eine schon festgelegte Menge an Follikeln hat, bedeutet dies, dass für abgestorbene Follikel keine neuen Haare entstehen. Zur Information: blonde Menschen haben durchschnittlich 150.000 Haare, brünette 110.000 und rothaarige 90.000. Mit den Wirkstoffen Minoxidil (bspw. in Regaine oder Lonolox) und Finasterid (Propecia) wird der Abbau von Testostern verhindert.

Minoxidil wird auf die Kopfhaut aufgetragen. Wie das Mittel, das ursprünglich zur Behandlung von Bluthochdruck entwickelt wurde, genau wirkt ist nicht klar. Man nimmt an es erweitert die Kopfhautgefäße und wirkt somit anregend auf das Haarfollikel. Finasterid wird in Tablettenform eingenommen. Durch die Einnahme wird das Enzym 5-Reduktase blockiert.

Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung ist, rechtzeitig damit zu beginnen. Sind die Haare schon zu dünn oder angegriffen, bleibt höchstens das sehr aufwändige Mittel Haartransplantation, bei welchem körpereigene Haare von anderen Stellen (meist dem Hinterkopf) auf die betroffenen Partien oben transplantiert werden. Sonstige Wundermittel oder alternative Ernährungstipps sind laut Experten einfach Unsinn.

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