Tsutsugamushi-Fieber in Japan: Eine Gefahr für Deutschland?

Aufgrund der weitreichenden Katastrophe in Japan ist jetzt auch noch eine gefährliche Infektionskrankheit ausgebrochen. Das sogenannte Tsutsugamushi-Fieber beängstigt in Japan die Bevölkerung. Wie gefährlich ist das Fieber und kann auch die deutsche Bevölkerung davon betroffen werden?

Tsutsugamushi-Fieber: Japan kommt nicht zur Ruhe
Auch nach den verheerenden Erdbeben, Überschwemmungen und Atomkatastrophen können die Japaner noch nicht aufatmen. Zu all dem Unglück, das bereits über die japanische Bevölkerung hereingebrochen ist, scheint sich nun ein gefährlicher Krankheitserreger auszubreiten: Das Tsutsugamushi-Fieber in Japan ist erstmals bei einem älteren Mann aus Fukushima festgestellt worden.

Wie breitet sich das Tsutsugamushi-Fieber in Japan aus?
Das Tsutsugamushi-Fieber in Japan entsteht durch die gewaltigen Schlammmassen, die der Tsunami verursacht hat. Die Herbstgrasmilbe, auch Tsutsugamushi-Milbe genannt, ist dabei der Überträger des gefährlichen Krankheitserregers. Durch die Schlammmassen und die gewaltigen Erdrutsche gelangte die Milbe in bisher verschont gebliebene Gebiete und breitet sich hier aus.

Die riesigen Schlamm- und Schuttberge in Japans Katastrophenregionen bilden im Frühling den idealen Lebensraum für die Milbe. Ein Biss der Milbe löst bei den Menschen nach einer Inkubationszeit von circa sechs bis 21 Tagen das Fieber aus. Roter Ausschlag verteilt über den ganzen Körper und Juckreiz sind die Begleiterscheinungen.

Symptome und Behandlung des Tsutsugamushi-Fiebers in Japan
Die ersten Symptome des Fiebers sind typische Erkältungsbeschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Fieber bis zu 41 Grad. Mit Antibiotika ist das Fieber stationär gut zu behandeln. Ohne medizinische Unterstützung kann das Tsutsugamushi-Fieber jedoch tödlich verlaufen, da das Virus das Herz und das Gehirn befallen kann. Dann kommt es zu einer lebensgefährlichen Herzmuskel- oder Gehirnentzündung.

Warnung vor Ausbreitung des Fiebers in Japan
Das Nationale Institut für Infektionskrankheiten warnte vor einer massiven Ausbreitung des meldepflichtigen Tsutsugamushi-Fiebers in Japan. Da die Vorkommen dieser Fieberart sich jedoch auf den asiatischen Erdteil beschränken, ist eine Gefahr für Deutschland unwahrscheinlich. Das Tsutsugamushi-Fieber tritt vor allem in Zentral-, Ost- und Südasien sowie in Indien, Pakistan und Australien auf.

In den Risikogebieten wird empfohlen, schützende Kleidung zu tragen. Arme, Beine und Kopf sollten bedeckt sein und ein festes Schuhwerk sollte getragen werden. Dies sind bisher die einzigen Möglichkeiten, sich vor dem Fieber zu schützen. Ein Impfstoff gegen das Tsutsugamushi-Fieber wurde bisher noch nicht entwickelt.