Pseudodemenz oder leichte Demenz?

Eine Pseudodemenz kann bei depressiven älteren Menschen zur Fehldiagnose Demenz führen, da sie die Symptome einer Demenz zeigen, in Wahrheit jedoch an einer Depression leiden. Die damit verbundenen Störungen ähneln einer Demenz auf tückische Weise.

Pseudodemenz durch Depressionen: Symptome
Die Symptome einer Pseudodemenz sind Störungen der Wahrnehmung, des Erkennens, Schlussfolgerns, der Konzentration und des Urteilsvermögens sowie Denkblockaden. Die Ursache können jedoch Depressionen im Alter sein, so dass eine wirkliche Demenz gar nicht vorliegt. Die Unterscheidung ist aufgrund der Ähnlichkeit der Störungen schwierig.

Die Pseudodemenz kann die Depression verschlimmern
Die Unterscheidung zwischen einer Pseudodemenz, also einer Depression mit dementiellen Symptomen, und einer Demenz kann durch eine eingehende Untersuchung festgestellt werden. Auch wenn "nur" Desinteresse an der Umgebung vorliegt, werden Informationen nicht mehr aufgenommen und behalten.

Im Gegensatz zu einer Demenz kann der Patient jedoch meist angeben, seit wann er an Gedächtnisproblemen leidet. Er merkt, dass die Leistungsfähigkeit seines Gedächtnisses leidet und dadurch, dass er sich mit den entstehenden Einschränkungen stark beschäftigt, kann die zugrundeliegende Depression verstärkt werden.

Pseudodemenz und Demenz: Unterscheidungsmerkmale
Die Störungen bleiben, im Gegensatz zu einer Demenz, bei der Pseudodemenz auf die depressive Phase beschränkt – in anderen Worten: Sie verschwinden bei einer erfolgreichen Therapie der Depression. Bei einer dementiellen Erkrankung wie beispielsweise Alzheimer ist der Abbau der Gedächtnis- und Denkleistung hingegen dauerhaft.

Depressive Menschen leiden oft auch unter Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Antriebslosigkeit. Wie bei einer Demenz sind bei einer Pseudodemenz aufgrund von Depressionen Aufmerksamkeit und Gedächtnis gestört, Sprache und Gesichtssinn (das Erkennen und Reproduzieren von komplexen Formen und Mustern) jedoch nicht. Handelt es sich um eine dementielle Erkrankung, sind auch diese beiden Fähigkeiten in Mitleidenschaft gezogen.

Depression mit Pseudodemenz von Demenz abgrenzen
Leider können eine Depression und Demenz auch gemeinsam auftreten, was die Diagnose weiter verkompliziert. Besteht der Verdacht, dass es sich um eine Pseudodemenz handelt, muss ein Behandlungsversuch bezüglich der Depression unternommen werden.

Für die Unterscheidung zwischen Demenz und Depression wird meist der "Test zur Früherkennung von Demenzen mit Depressionsabgrenzung" (TFDD) verwendet. Das Ergebnis kann jedoch eine genaue ärztliche Diagnose nicht ersetzen. Um eine Demenz oder eine andere neurologische Erkrankung von einer Pseudodemenz unterscheiden zu können, sind weitergehende Untersuchungen unerlässlich.