Lungenentzündung: Behandlung und Vorbeugung

Die Behandlung einer Lungenentzündung richtet sich nach der Ursache der Infektion. Mit einfachen Maßnahmen können Sie die Heilung unterstützen und ihr vorbeugen. Wichtig ist auch eine Impfung gegen Pneumokokken für viele Personengruppen, die besonders anfällig für Lungenentzündungen sind.

Da eine Lungenentzündung unterschiedliche Ursachen haben kann, wird Ihr Arzt Sie zunächst fragen, welche Ereignisse der Erkrankung vorausgegangen sind. Eine Entzündung durch eingeatmete Reizstoffe bedarf einer anderen Therapie als eine, die durch Erreger verursacht wurde. Wichtig sind auch Angaben bezüglich Ihrer Aufenthaltsorte der letzten Wochen, weil Sie sich z. B. im Urlaub in einem exotischen Land mit anderen Erregern anstecken können als in Deutschland.

Meist sind Pneumokokken schuld

Meist wird eine Lungenentzündung durch Bakterien oder Viren ausgelöst, von denen sehr häufig die Bakterienart Pneumokokken Auslöser einer Infektion sind. Da man die Erkrankung schnell behandeln muss, damit die Erreger keine weiteren Organe befallen oder Komplikationen verursachen, verordnet der Arzt zunächst ein Breitbandantibiotikum, das gegen viele Erreger wirkt. In der Zwischenzeit kann überprüft werden, um welches Bakterium es sich genau handelt, um es gezielt bekämpfen zu können.

Antibiotikum auch bei viraler Infektion

Wird eine Lungenentzündung durch Viren ausgelöst, gibt der Arzt ebenfalls ein Antibiotikum. Dieses hilft zwar nicht gegen die Viren, verhindert aber eine sogenannte Superinfektion, die durch Bakterien entsteht. Sie setzen sich auf das angegriffene Lungengewebe und rufen eine weitere Entzündung hervor, da der Körper bereits durch die Viren geschwächt ist.

Hustenlöser gegen verschleimte Bronchien

Je nach Art des Hustens, der eine typische Lungenentzündung begleitet, werden weitere Medikamente eingesetzt. Sind die Bronchien verschleimt, hilft ein Hustenlöser. Er wird tagsüber eingenommen, damit die Atemwege vom Schleim befreit werden, der die Erreger abtransportiert, und Sie besser atmen können.

Gleichzeitig müssen Sie viel trinken, damit das Medikament überhaupt wirken kann und genug Flüssigkeit vorhanden ist, um den Schleim zu verdünnen. Wenn Sie Asthmatiker sind, wird Ihnen auch Ihr bronchialerweiterndes Spray helfen, besser Luft zu bekommen. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie die Dosis verändern dürfen.

Hustenstiller gegen Reizhusten bei Lungenentzündung

Abends sollten Sie keinen Hustenlöser einnehmen, da Sie sonst die ganze Nacht husten müssen und nicht zur Ruhe kommen. Sollte ein quälender Hustenreiz auftreten, bekommen Sie für die Nacht ein hustenstillendes Medikament. Dies kann auch tagsüber angewendet werden, wenn die Schleim produzierende Phase des Hustens abgeklungen ist und die Schleimhäute ausgetrocknet sind, was meist einen hartnäckigen Reizhusten zur Folge hat.

Nicht medikamentöse Maßnahmen bei Lungenentzündung

Neben der medikamentösen Behandlung können Sie auf einige einfache Maßnahmen zurückgreifen, die helfen, Ihre Beschwerden zu lindern. Während einer Lungenentzündung müssen Sie sich unbedingt Ruhe gönnen, damit Ihr Körper alle Energiereserven zur Heilung nutzen kann.

Wenn Sie im Liegen zu schlecht Luft bekommen, lagern Sie den Oberkörper höher, sodass Sie halb zum Sitzen kommen. Wenn Sie liegen möchten, ist die Seitenlage günstiger, da die Lungenlappen in dieser Position nicht so eng aufeinander liegen und das Atmen erleichtert wird.

Flüssigkeit hilft bei produktivem und trockenem Husten

Um den Husten zu lindern, sollten Sie viel trinken. Es muss nicht unbedingt Tee sein, wenn Sie ihn nicht mögen, aber warme Getränke wie eine heiße Zitrone oder eine Tasse Brühe entspannen die Bronchien und liefern die notwendige Flüssigkeit.

Bei beiden Hustenarten hilft auch ein Dampfbad, das je nach Bedarf den Schleim verflüssigt oder trockene Schleimhäute befeuchtet. Sie können etwas Salz ins Wasser geben, sollten jedoch scharfe ätherische Öle meiden, da diese die entzündeten Bronchien noch mehr reizen können.

Auch die Zimmerluft sollte nicht zu trocken sein. Wenn Sie keinen Luftbefeuchter haben, stellen Sie öfter eine Schale mit frischem, aufgekochtem Wasser auf. Geräte zum Luftbefeuchten müssen unbedingt regelmäßig gereinigt werden, damit kein Schmutz in der Luft verteilt wird.

Vorbeugung durch Pneumokokken-Impfung

Gegen bakterielle Infektionen der Lunge empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) für bestimmte Personengruppen eine Impfung gegen Pneumokokken. So sollten alle Menschen, die mit einer chronischen Erkrankung oder einem geschwächtem Immunsystem leben müssen, sich mit einer Impfung gegen diese Erreger schützen.

Wer einen metallverarbeitenden Beruf hat, z. B. Schweißer, sollte sich ebenfalls impfen lassen, da der entstehende Scheiß- oder Metallrauch die Lungen angreift.

Alle fünf bis sechs Jahre wird die Pneumokokken-Impfung aufgefrischt. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen, ebenso wie die alljährliche Grippeimpfung, die Sie ebenfalls vor Erregern schützt, die zu einer Lungenentzündung führen können. Ältere Menschen sollten sich auf jeden Fall impfen lassen, um schwere Komplikationen zu verhindern. Kinder können ab dem 2. Lebensjahr gegen Pneumokokken geimpft werden.

Gesunder Lebensstil stärkt das Immunsystem

Mit oder ohne Impfung: Sie können viel dafür tun, um Ihr Immunsystem zu stärken. Gesunde Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst liefert wertvolle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Regelmäßige Bewegung an frischer Luft auch bei kaltem Wetter macht Ihren Körper widerstandsfähiger gegen Erkrankungen. Auch Wechselduschen trainieren das Immunsystem.

Gehen Sie kranken ansteckenden Menschen möglichst aus dem Weg und waschen Sie Ihre Hände während der Erkältungs- und Grippephasen häufiger als sonst. Für unterwegs nehmen Sie ein Händedesinfektionsmittel mit, um Erreger abzutöten. Auch zur Vorbeugung sollten Sie viel trinken, damit der Körper gut versorgt ist.

Dieser Artikel kann den Rat eines Arztes nicht ersetzen!

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