Können Omega-3-Fettsäuren wirklich das Herz schützen?

Um dem Herzen etwas Gutes zu tun, nehmen viele Menschen verstärkt so genannte Omega-3-Fettsäuren zu sich. Die sollen die Blutfettwerte verbessern und so das Herz vor Schaden bewahren. Doch ob Omega-3-Fettsäuren wirklich so gesund fürs Herz sind, hat eine aktuelle Studie in Frage gestellt.

Omega-3-Fettsäuren sind vor allem in Fisch und in hochwertigen Ölen enthalten. Daneben gibt es viele verschiedene Nahrungsergänzungsprodukte, die Omega-3-Fettsäuren enthalten und die natürlichen Fettsäuren ersetzen können. In der Werbung hört man, dass Omega-3-Fettsäuren die Blutfettwerte verbessern und so das Herz schützen.

Tatsächlich verbessern sich die Triglyzerid-Werte. Doch das Herz profitiert davon nicht, wie eine US-Studie in Philadelphia nun ergeben hat.

Sechs Jahre Fettstudie

Rund 12.500 Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten wie Diabetes Typ 2 oder erhöhtem Blutzucker hatten, bekamen sechs Jahre lang entweder ein Präparat mit Omega-3-Fettsäuren (1g pro Tag, bestehend aus 465 mg Eicosapentaensäure und 375 mg Docosahexaensäure) oder mit einem Placebo (Olivenöl).

Am Ende der Studie untersuchten die Wissenschaftler, ob die Omega-3-Präparate wirklich das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall reduzieren.

Kein Schutz fürs Herz

Sehr zum Missfallen der Hersteller fanden die Forscher keinen nennenswerten Zusammenhang. Auch wenn die Triglyzerid-Werte niedriger waren, war das Herz-Risiko bei beiden Gruppen nahezu gleich hoch.

Die kardiovaskuläre Mortalität, also die Wahrscheinlichkeit, an einer Herzkrankheit zu sterben, war mit 9,1 (Omega-3-Fettsäuren) und 9,3 Prozent (Placebo) beinahe identisch. Daher kann man sagen, dass das Herz durch Omega-3-Fettsäuren nicht besser geschützt ist.

Auch das Risiko für Herzinfarkt oder einen Schlaganfall war fast gleich hoch. Von den Testpersonen erlitten 16,5 Prozent der Omega-3-Gruppe ein so genanntes kardiovaskuläres Ereignis während es bei der Placebo-Gruppe 16,3 Prozent waren. Auch für die gesamte Sterberate, sowie für das Risiko für Herzrhythmusstörungen, gab es keinen Vorteil für die Omega-3-Gruppe.

Was das Herz schützt

Laut der Studie kann man also davon ausgehen, dass die Omega-3-Fettsäuren keinen positiven Effekt fürs Herz haben. Auch wenn bei der Omega-Gruppe die Triglyzerid-Werte um rund 14,5mg/dl niedriger waren, waren Herz und Gefäße nicht besser geschützt.

Das Geld für entsprechende Nahrungsergänzungsprodukte kann man sich also sparen. Um das Herz wirklich zu schützen, bleibt einem also weiterhin nichts anderes übrig, als Sport zu treiben und sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Auf der folgenden Seite können Sie die genauen Ergebnisse der Studie noch einmal nachlesen.

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