Herzinfarkt: Wo gibt es in Deutschland die meisten?

Männer erleiden häufiger einen Herzinfarkt als Frauen, Dicke häufiger als Dünne, Alte öfter als Junge und Sportmuffel eher als Fitte. Aber gibt es auch lokale Unterschiede? Wo gibt es in Deutschland die meisten Herzinfarkte?

Die Zahl der tödlichen Herzinfarkte in Deutschland geht langsam zurück. Ein Grund ist die bessere medizinische Versorgung in vielen Bereichen. Dennoch bleibt das Herzinfarkt-Risiko bestehen. Wie aus dem „Herzbericht“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung hervorgeht, gibt es dabei nicht nur große Unterschiede zwischen Männern und Frauen, sondern auch in der Region, in der die Herzinfarkte auftreten.

Es scheint eine Rolle zu spielen, wo man wohnt, wenn man einen Herzinfarkt vermeiden will. Die Herzgesellschaft untersuchte bei der Auswertung die altersbereinigten Sterbeziffern (Gestorbene pro 100.000 Einwohner) für die 413 kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland.

Bundesweit sterben 69,2 Menschen pro 100.000 Einwohner an einem Herzinfarkt. Mit dieser Zahl als Basis verglichen die Herz-Spezialisten die Sterbeziffern der Städte, Landkreise und Bundesländer und konnten so feststellen, wo das Sterberisiko am größten ist.

Schlechte Herzen in Ostdeutschland

Dieser Studie zu Folge haben Menschen in den östlichen Bundesländern ein deutlich erhöhtes Herzinfarkt-Risiko. Besonders betroffen sind die Menschen und Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Diese haben ein um 46 Prozent bzw. 42,9 Prozent erhöhtes Herzinfarkt-Risiko. Auf den weiteren Plätzen folgen Sachsen (18,6 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (14,9 Prozent) und Thüringen (13 Prozent).

Gesunde Herzen im Norden

Die gesündesten Herzen leben – wie sollte es anders sein – am Meer. Das geringste Herzinfarkt-Risiko haben die Menschen in Bremen (-46 Prozent) und Schleswig-Holstein (-42,5 Prozent). Auch Hessen (-17,3 Prozent), Berlin (-16,9 Prozent) und Hamburg (-10,3 Prozent) weisen ein geringes Risiko auf.

Bei den Städten und Landkreisen liegt der Landkreis Plön (Schleswig-Holstein) mit 66,6 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt auf Rang 1. Es folgen Memmingen (Bayern) mit -58,7 Prozent und Landkreis Schleswig-Flensburg (- 56,5 Prozent). Die höchste Sterberate haben die Menschen im Landkreis Spree-Neiße. Dieser Bezirk liegt 106 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auch Uckermarck (102,7 Prozent) und Coburg (89,4 Prozent) liegen weit über dem Bundesdurchschnitt.

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