Essstörung: Woran können Sie die Ursachen erkennen?

Es ist üblich, dass im Rahmen einer Diät der Übergang zur Magersucht sich fließend gestaltet. Viele dieser Menschen reden sich ein, Sie seien zu dick, auch nach einer erfolgreichen Diät. Das in den Medien vorgegebene Idealbild trägt zu dieser Entwicklung bei. Dabei steht nicht das Erreichen der "Traumfigur" an erster Stelle. Essen, Fett und Kohlehydrate werden vermieden, da die Personen annehmen, davon an Gewicht zu zunehmen.

Früherkennung besonders wichtig

In Deutschland gibt es eine Risikogruppe für Magersucht. Frauen zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr sind besonders gefährdet, an Magersucht zu erkranken. Das Umfeld nimmt dies im ersten Moment nicht direkt wahr, da sich die Krankheit unter Umständen hinter einer Diät verstecken wird. Erreicht die betroffene Person ihr Ziel, hat das Umfeld zum ersten Mal die Möglichkeit festzustellen, ob es sich um eine Diät oder um die krankhafte Essstörung handelt.

Ein Mensch, der ganz normal eine Diät durchführt, beendet diese nach dem Erreichen des Ziels. Magersüchtige dagegen halten an ihrer „Diät“ fest und setzen sich ein neues Ziel mit niedrigerem Gewicht. Ab diesem Zeitpunkt ist Vorsicht geboten. Sollten diese Personen zusätzlich auch noch überwiegend über Gewicht und Nahrung reden, die Krankheit nicht wahrnehmen wollen und eventuell auch noch hyperaktiv sein, dann ist es beinahe schon klar, dass die Person an Magersucht leidet.

In diesem Fall ist es sinnvoll, das Gespräch mit der Person zu suchen und ihr ganz ruhig dazu zu raten, einen Arzt aufzusuchen. Magersüchtige verweigern sich nicht nur gegenüber ihrer Krankheit, sondern sie haben generell eine verzerrte Wahrnehmung, was unter anderem dazu führt, dass sie die Schäden an ihrem Körper selbst nicht wahrnehmen.

Organschäden durch Magersucht

Durch unzureichende Nahrungsaufnahme kann es zu Organschäden kommen. Es ist daher enorm wichtig, dem Betroffenen schnellstmöglich zu helfen. Dauerhaft werden dem Körper durch die Magersucht Kalium, Magnesium und weitere Stoffe entzogen.

Zusätzlich kommt der Säurehaushalt ins Schwanken und auch ein Kochsalzmangel ist nicht selten. Ein Außenstehender sollte sich stets bewusst sein, dass es sich bei Krankheit um eine Sucht handelt. Es ist nicht mit rationalem Denken seitens des Betroffenen zu rechnen, da die komplette Realität in Bezug auf den eigenen Körper verschoben ist und das Ausmaß nicht wahrgenommen wird. Aber auch Knochenerkrankungen sind bei Magersucht nicht ausgeschlossen und können beispielsweise in Osteoporose gipfeln.

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