Umstrittener PSA-Wert – Prostatakrebs mit diesem Wert erkennen

Der PSA-Wert ist ein Erkennungszeichen für den Prostatakrebs. Wenn ein Karzinom an der Prostata vorliegt, ist der PSA-Wert erhöht. Aber nach einmaliger Messung sollten Sie dennoch nicht gleich einer Biopsie zustimmen. Denn es gibt auch noch andere Gründe, die den PSA-Wert in die Höhe schnellen lassen.

Der PSA-Wert zur Krebserkennung
Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweiß, das in der Prostata gebildet wird. Normalerweise gelangt es über den Samenerguss nach außen. Nur wenn der Eiweißstoff in ausreichender Menge vorliegt, ist der Samen flüssig genug.

Auf dem Weg von der Vorsteherdrüse in die Samenleiter gelangt ein kleiner Teil des PSA auch ins Blut – hier kann dann per Bluttest ein PSA-Wert festgestellt werden.

Wenn ein Tumor in der Prostata vorliegt, schnellt der PSA-Wert in die Höhe. Das liegt daran, dass Krebszellen eine PSA-Menge produzieren, die um das Zehnfache höher ist als die einer gesunden Zelle. Bis heute gilt der PSA-Test als wichtiges Instrument der Krebsvorsorge.

Der PSA-Wert kann Aufschluss über die Ausbreitung des Krebs geben
Mit dem PSA-Wert kann Ihr Arzt aber nicht nur erkennen, ob ein Tumor vorliegt. Je nachdem, wie hoch der PSA-Wert ist, gibt er Auskunft darüber, um was für einen Tumor es sich dabei handelt.

Ohne Prostata gibt es keinen PSA-Wert
Wenn im Krebsfall eine Behandlung bei Ihnen durchgeführt wurde, schlägt sich diese auch im PSA-Wert nieder: Er beginnt zu sinken. Nach Entfernen der Prostata muss der PSA-Wert nach der Behandlung auf 0 sinken – oder zumindest nicht mehr nachweisbar sein. So dient er auch zur Kontrolle, ob die Therapie erfolgreich war.

Auch Ihr Alter kann den PSA-Wert steigen lassen
So wichtig der PSA-Wert sein kann, um einen Prostatatumor zu erkennen, ist er doch mehr und mehr umstritten. "Zurzeit ist das Einzige, was wir sagen können, dass er Schaden anrichtet" – dieses Zitat aus einer britischen Medizinzeitschrift, das vor drei Jahren veröffentlicht wurde, ist heute noch immer aktuell.

Denn leider gehen viele Ärzte mit dem PSA-Wert noch zu leichtfertig um. Der – leider zu häufig noch normale – Vorgang ist: Der PSA-Wert wird bestimmt, er ist erhöht, eine Biopsie, also eine Entnahme von Gewebe aus der Prostata, wird angeordnet. In vielen Fällen ist eine Biopsie aber unnötig.

Lassen Sie sich von einem Test nicht verrückt machen
Häufige Ursache für eine zu schnelle Biopsie ist die Unwissenheit vieler Ärzte, dass sich der PSA-Wert mit dem Alter ändert. Wird die Alterskomponente vernachlässigt, kann der Arzt hier, obwohl die Erhöhung natürlich bedingt ist, schnell einen Krebsverdacht äußern.

Vertrauen Sie daher keinem einmaligen Test. Lassen Sie mehrere Tests machen. Erst, wenn sich der hohe PSA-Wert bestätigt, sollten Sie weiter tätig werden.

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