Demenzformen: Verhalten der Kranken ändert sich unterschiedlich

Dement sein ist ganz unterschiedlich: Es hängt von der Demenzform ab und davon, wie der Betroffene persönlich veranlagt ist. Mit dem pauschalen Umgang "der Demenzkranke vergisst alles – egal wie ich mich verhalte" schneide ich mir letztlich ins eigene Fleisch.

Wenn ich die unterschiedlichen Symptome und Auswirkungen der Demenz nicht anerkenne, kann ich mich schlechter vor Übergriffen und Anstrengungen im Umgang mit Demenzkranken schützen.

Demenzformen sollten unterschieden werden
Demenzformen unterscheiden zu können, ist auch schon kurz nach der Diagnose Demenz für die Betroffenen selbst und Angehörige interessant. Der Krankheitsverlauf und folglich der Umgang mit der Krankheit sind verschieden. Es wird jedoch sogar immer noch daran gearbeitet, Demenz von Nicht-Demenz in der Früherkennung zu unterscheiden und selbst viele Ärzte machen keinen Unterschied zwischen den Demenzformen.

Im sozialen Bereich und für die Psychogenese der Angehörigen und Betreuer könnte dies ein wichtiger Baustein im Umgang mit Demenzkranken werden. Keine mir bekannte Krankheit entledigt sich so sehr der Selbstverantwortlichkeit wie die Demenz. Deshalb muss ich selbst daran arbeiten, durch krankheitsbedingte Veränderungen nicht enttäuscht zu werden.

Unterschiede zwischen den Demenzformen zu erkennen, hilft im Umgang mit den Kranken
Unterschiede zu lernen, ist ein möglicher Weg, offener, großzügiger und wertschätzender mit den Kranken umzugehen. So wirken wir den persönlichen Grenzüberschreitungen im sozialen Umfeld, Enttäuschungen in der Familie und damit den Folgestörungen, Burnouts in der Betreuung, Überforderungen etc. entgegen und können dem Demenzkranken besser begegnen.

Wenn wir das verstehen, haben wir es leichter im Umgang mit dem Demenzkranken. Zuerst erkennen wir, wie wenig das Verhalten des Demenkranken mit seinen Veranlagungen und typischen Verhaltensweisen übereinstimmen.

Demenzformen: Bewahren Sie Humor und Flexibilität
Natürlich können wir beobachten: "Meine Oma hat immer gerne Märchen erzählt und jetzt redet sie unentwegt von Zwergen und Feen." Worauf es wirklich ankommt, sind Humor und Flexibilität im Miteinander. Die liebe Oma redet zwar unentwegt in alter Gewohnheit, doch wenn sie Alzheimer hat, ist sie kaum noch zum Lachen zu bringen, ist unbeirrbar und steif.

Überhaupt nicht "so wie früher" beim Erzählen. Wenn sie aber eine Frontotemporale Demenz hat, muss man nur ein wenig warten, es kann ein bisschen dauern, aber sie kommt (meist) mit Einsicht auf meinen Einwand zurück. Die Korsakow-Demenz wird ihren Redeschwall bald verebben lassen, sie sagt dann gar nichts mehr. Da kann sie früher noch so sprechfreudig gewesen sein.

Wir können im Gespräch mit Demenzkranken auf ihre Kapazitäten eingehen, wenn wir mehr über die Demenzform wissen: Die einen können nur sehr spontan reagieren, andere brauchen Zeit und wieder andere haben eine zeitlich begrenzte Aufmerksamkeit. Keine der Demenzformen ist heilbar oder nur sehr bedingt förderungsfähig. Es liegt an uns, wie wohl sich der kranke Mensch fühlt.