Was ist gute Kommunikation und wie gelingt sie Ihnen?

Keine Kommunikation geschieht "ohne Hintergedanken". Entweder, Sie kommunizieren, um Ihre Gedanken, Ideen oder Ihr Wissen "zu teilen", oder – und das ist in den meisten Fällen so: Sie wollen durch das, was Sie sagen, erreichen, dass der andere genau das tut, was Sie wollen. Ob Ihre Kommunikation gut ist, können Sie demnach daran erkennen, ob die von Ihnen gewünschte Handlung eintritt. Lesen Sie, wie das funktioniert.

Was ist gute Kommunikation?

Nehmen Sie ein Beispiel: Ob der Personalchef Sie einstellt, hängt im Wesentlichen davon ab, ob Sie vorher gut kommuniziert haben: Haben Sie in der Bewerbung genau das Richtige gesagt, haben Sie im Vorstellungsgespräch alles richtig gemacht?

Oder nehmen Sie ein einfacheres Beispiel: Sie finden es zu kalt im Raum und hätten gerne, dass jemand im Raum das Fenster zumacht (die Handlung). Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Beste ist die, die sicherstellt, dass das Fenster danach geschlossen ist. Die Handlung zählt.

Ob Sie das mit Freundlichkeit, Autorität oder Humor schaffen, müssen Sie der Situation entsprechend entscheiden und genau darin liegt die so genannte kommunikative Kompetenz einer Person.

So erreichen Sie das gewünschte Ergebnis

Vorsicht: Eine Handlung kann z.B. auch sein, dass jemand seine Gesinnung ändert und beispielsweise in Ihrem Sinne abstimmt, oder dass Sie jemanden durch Ihr kommunikatives Geschick von einer Handlung abhalten. Wichtig ist, dass Sie ein Ergebnis oder eine Veränderung bei Ihrem Gegenüber bewirken und auch das schon als Handlung begreifen.

Ein paar sichere Tipps, wie Sie es schaffen, dass der andere so handelt, wie Sie wollen:

Bevor Sie dem anderen zu verstehen geben, dass Sie selbst etwas wollen, signalisieren Sie ihm, dass zuerst ER wichtig ist. Um bei dem Beispiel mit dem Fenster zu bleiben: Es hört sich wertschätzender an, zu sagen: „Finden Sie nicht auch, dass es hier etwas zieht?“ als: „Machen Sie doch mal das Fenster zu!“. Für fast jede Situation lässt sich ein derartiger „Umweg“ über die Bedürfnisse des Gegenübers gehen. Probieren Sie es aus!

Auch das Bewerbungsschreiben können Sie so formulieren, dass Sie mitteilen, dass Sie den Job unbedingt wollen oder – und das ist der wertschätzende Umweg – Sie können anbieten, mit Ihrem Know-how der Firma weiterzuhelfen. Das heißt allerdings, dass Sie sich erst einmal über die Themen und damit über die Bedürfnisse der Firma schlau machen müssen.

Gute Kommunikation auch wenn es um Kritik geht

Wie können Sie eine Handlung beim anderen bewirken, wenn Sie jemanden hierfür kritisieren müssen? Sie wollen also, dass jemand etwas nicht mehr so macht, wie bisher? Um Trotz- oder Wutreaktionen beim Gegenüber zu vermeiden, (die garantiert auch nicht zu der von Ihnen gewünschten Handlung führen), ist es diplomatischer, bei aller Kritik zunächst so weit wie möglich bei Ihnen zu bleiben.

Klingt unlogisch, weil der andere ja etwas tun soll, wirkt aber meistens: Die Fachwelt nennt dies „Ich-Botschaften“ und geht dabei davon aus, dass das Gegenüber wesentlich lieber etwas für den anderen tut, wenn er dies erstens nicht in einem Vorwurf verpackt hört („Sie erledigen nie alle E-Mails“) und wenn er zweitens selbst entscheiden kann, ob er sich aus der Ich-Botschaft eine Handlung ableitet oder nicht.

Hören Sie selbst: „Ich habe die meisten E-Mails heute bearbeitet. Den Rest schaffe ich nicht mehr. Ich muss heute pünktlich gehen“ (drei Mal Ich, kein einziges Mal Sie). Kaum einer wird sich dem entziehen können, den Rest ganz selbstverständlich zu übernehmen. Und das ohne ein böses Wort!

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