Pressetexte verfassen: Machen Sie es zur Chefsache

Sie haben diesen Artikel aufgerufen, weil der Titel Sie interessiert. Was kann ich tun, damit Sie weiter lesen? Die ersten 2-4 Sätze entscheiden darüber. Sie wollen, dass Ihr Pressetext veröffentlicht wird. Der Redakteur entscheidet nach den ersten paar Sätzen über Papierkorb oder Druck. Gehen Sie einfach von sich selbst aus: Was erwarten Sie jetzt?

Das Wichtigste zuerst – informativ – knackig geschrieben: der "Teaser"

Natürlich gibt es Regeln für gute Presseartikel – aus der Analyse der Tops und Flops lässt sich klar beschreiben, worauf es ankommt. Was Sie brauchen, sind Tipps, wie man es macht, richtig? Also:

Ein Pressetext ist wie ein Fahrstuhltest (den kennen Sie aus Verkaufstrainings) in schriftlicher Form. Der Redakteur bekommt täglich hunderte Pressemitteilungen. Er  hat also nur einige Sekunden Zeit. Ist Ihr Titel aussagekräftig, liest er weiter. Nach 10 – 20 Sekunden hat er seine Entscheidung getroffen. Wie viele Sätze lesen Sie in dieser Zeit? Stoppen Sie es, dann wissen Sie, wie wichtig der erste Abschnitt Ihres Textes ist.

Ein Redakteur ist auch nur ein Mensch, er folgt seinen Regeln und Gewohnheiten. Entspricht Ihre Pressemitteilung nicht seinen Regeln (Stil, Richtlinien) und/oder ist sie uninteressant für ihn, so landet sie unweigerlich in der Ablage O.

Also verfassen Sie einen Pressetext, der Stil hat, interessant ist und den Regeln folgt.

Stil des Pressetextes

Da der Text im ersten Abschnitt überzeugen MUSS, ist jede Einleitung Gift. Schreiben Sie einfach, kurz, einprägsam und ohne Fremdworte – bleiben Sie in der Gegenwart, bleiben Sie sachlich und vermeiden Sie Eigenwerbung. Hintergrundinformationen gehören nicht in den Pressetext – dafür gibt es den sog. "Backgrounder".

Was muss in den Text?

Geben Sie Informationen: Informieren Sie Ihre Kunden über ein neues Produkt. Informieren Sie Ihre Shareholder über die aktuelle Unternehmensentwicklung. Achten Sie streng auf die Zielgruppe. Sprache und Ductus müssen ihr angeglichen werden.

Sonst nichts.

Die Regeln

Geben Sie Antworten: Beantworten Sie Ihrer Zielgruppe (der Redakteur ist ihre erste Zielperson!) naheliegende "W" Fragen zum Thema. Wer macht was, wann, wo, wie und warum (wenn nötig, auch: Wie oft Wie lange Wie viel).

Backgrounder mit 9 Punkten füllen

Weitere Angaben, die die Journalisten erst dann interessieren, WENN sie Ihre Pressmitteilung veröffentlichen wollen, gehören ans Ende der Pressemitteilung. Man bezeichnet diesen Absatz als Backgrounder. Sie brauchen ihn nur ein einziges Mal für alle Pressemitteilungen zu schreiben.

Ihr Stil sollte auch hier knapp, schnörkellos und ohne werbliche Aussagen sein. Teilen Sie folgende Informationen mit:

  1. Firmenbezeichnung
  2. Produktzweig
  3. USP
  4. Umsatz/Mitarbeiter
  5. Firmensitz
  6. Unternehmensziele
  7. Kurze Firmengeschichte
  8. Weitere Unternehmensdaten
  9. Ansprechpartner mit Durchwahl

Es gibt viele Artikel mit Tipps, wie man Pressemitteilungen erstellen kann. Haben Sie alle Punkte aus diesem Artikel beherzigt, dann können Sie sich jetzt an die Arbeit machen. Ich wünsche Ihnen viel Glück!