Bedanken Sie sich für das Interesse, nicht für die Erwähnung

Ein Dankeschön gehört zur Pressearbeit einfach dazu. Ich meine damit keine Geschenke, sondern einfach eine kurze E-Mail oder einen Anruf mit: "Vielen Dank." Wofür dürfen Sie sich bei Medien bedanken und wofür nicht?

Es ist ein Erfolg in der Pressearbeit, wenn eine Unternehmensnachricht aus der Öffentlichkeitsarbeit übernommen oder irgendwie erwähnt wurde. Das könnte zu überschwänglichen Reaktionen führen. Wenn Sie garantiert nie wieder zitiert werden wollen, schreiben Sie dem Chefredakteur oder Verleger einen Brief, in dem Sie sich für die tolle Werbung bedanken!

Ganz im Ernst: professionelle Medien sind unabhängig und verwenden Ihre Pressemitteilung nicht, um Ihnen einen Gefallen zu tun. Deshalb ist ein Dank für "tolle Berichterstattung" oder "hervorragende Unterstützung" in der Pressearbeit fehl am Platz. Die Redaktion verfolgt andere, publizistische Ziele, für die seriöse Quellen gebraucht werden. Pressemitteilungen gehören dazu. 

Bedanken können Sie sich trotzdem

Bedanken dürfen Sie sich trotzdem, denn ein Dank hat schon viele Türen geöffnet oder offen gehalten. Bedanken Sie sich beispielsweise für das Interesse an der Arbeit Ihres Unternehmens. Fragen Sie bei solcher Gelegenheit danach, wie Sie die Zusammenarbeit noch verbessern können, was an den letzten Pressemitteilungen gut und was weniger gut gefallen hat.

Wer einen Dank als Geste der Aufmerksamkeit versteht, wird damit auch in der Pressearbeit viel erreichen. Zu viel Nähe ist dem (guten) Journalisten allerdings immer unangenehm. Er braucht auch keine Komplimente für sein Handwerk, im Sinne von "gut geschrieben" oder "hervorragend recherchiert". Aus Sicht der PR ist es einfach nur ein Danke, das sinngemäß ausdrückt: "Wir haben zur Kenntnis genommen, dass Sie unser Anliegen ernst nehmen". Das reicht.