Übersetzung von Webseiten: Beachten Sie die Nachteile

Wer sich international im Internet präsentiert, tut das nicht zum Selbstzweck. Doch Unternehmen mit mehrsprachigen Webseiten stellen zunehmend häufiger fest, dass sie aus dem Ausland kaum Zugriffe über Suchmaschinen haben. Trotz sorgfältiger Übersetzung der Webseite und eines großen Programmieraufwandes erscheinen die eigenen Seiten kaum in den Suchmaschinen anderer Länder.

Lokale Internetpräsenzen, also Webseiten, die in die Länder ausgelagert sind, in denen Sie sich Wachstumschancen versprechen, unterstützen Marketing und Vertrieb deutlich besser als zentrale Lösungen mit Übersetzungscharakter. Im ersten Teil habe ich Ihnen gezeigt, welche Vorteile dezentrale Internetauftritte haben. Dabei gibt es eine technische und eine inhaltliche Ebene, die bei geschickter Planung beide dazu führen, dass Sie im Zielmarkt mehr Seitenzugriffe, also Kontakte und Verkaufschancen erreichen.

Allerdings ist es nicht damit getan, eine indische oder russische Webseite bei einem lokalen Internetanbieter zu mieten. Ein solches Projekt verlangt gute Planung und birgt natürlich auch Risiken. 

Was Sie beachten müssen

Planen Sie dezentrale, lokale Internetauftritte sehr sorgfältig. Von der Gestaltung bis zum Inhalt müssen Sie sich marktgerecht präsentieren.

Finden Sie eine Architektur, die Ihnen das Verwalten mehrerer Webseiten erleichtert. "Wordpress Multisite", Joomla oder Typo3 sind leistungsfähige, kostenlose Content-Management-Systeme, die ein Web-Dienstleister für ein solches internationales Projekt anpassen kann.

Lokale Internetpräsenzen sind immer in Muttersprache, mindestens jedoch in der wichtigsten Landessprache der Nutzer abgefasst. Übersetzungen reichen dafür nicht aus. Sie brauchen also einen Nativ-Speaker im Team, einen Muttersprachler.

Bieten Sie originären Content an. Das heißt: Ihre Inhalte werden nicht einfach übertragen sondern spezifisch geplant. Wenn Sie Fallbeispiele präsentieren, konzentrieren Sie sich logischerweise auf Lösungen, die Ihr Unternehmen im jeweiligen Land etabliert hat.

Erkundigen Sie sich nach den rechtlichen Rahmenbedingungen und prüfen Sie Verträge mit lokalen Internetanbietern sehr genau. Es gibt medienrechtliche Unterschiede zum Beispiel hinsichtlich von Kennzeichnungspflichten (Impressum, Datenschutz, Urheberrecht).

Sorgen Sie für kurze Reaktionszeiten ohne Verzug durch Zeitverschiebung. Am besten eignen sich dafür lokale Vertriebs- und Service-Partner oder –Dependancen, deren Kontaktdaten exklusiv auf der Webseite angegeben werden.

Schützen Sie sich gegen das Ausfallrisiko, indem Sie ihre Webseiten regelmäßig sichern. Ziehen Sie Backups am besten auf einen lokalen Rechner oder Server am Heimatstandort.

Beobachten Sie Ihre verschiedenen Internetpräsenzen sehr genau. Woher kommen die Besucher genau? Welche Begriffe führten über Suchmaschinen zu Ihnen? Wie ist die Verweildauer? Welche Seiten werden angesehen? Analyse-Tools wie Google-Analytics helfen Ihnen dabei. Auch hier können Sie mehrere Seiten von einem zentralen Punkt aus beobachten.

Viel Erfolg mit Ihrer lokalen Internetpräsenz! Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, wenden Sie sich gern direkt an mich. Wenn Ihnen dieser Beitrag nützlich erscheint, freue ich mich über eine Empfehlung via Facebook, Twitter oder Google Plus.