Führungskräfte: Streitereien am Arbeitsplatz als Chance begreifen

Wo unterschiedliche Menschen täglich zusammenarbeiten, bleiben Konflikte, Unstimmigkeiten, Reibereien oder Meinungsverschiedenheiten nicht aus. Gerade am Arbeitsplatz gibt es die vielfältigsten Anlässe für durchaus ausgeprägte Konflikte. Wie Sie die Streitereien am Arbeitsplatz konstruktiv lösen, lesen Sie hier.

Eine der häufigsten Konfliktursache im Arbeitsalltag ist eine mangelhafte Kommunikation. Unklare Botschaften, Vorwürfe, falsche Interpretationen, Du-Botschaften, voreilige Äußerungen in Stress-Situationen – nur einige Beispiele.

Eine weitere häufig auftretende Ursache ist, zu meinen, man wüsste, was der andere denkt und will – ohne ihn zu fragen. Oder zu meinen, der andere wüsste, was man selbst denkt und möchte! Ich muss sagen, was ich vom anderen möchte, sonst kann ich es nicht bekommen! Und ich muss den anderen fragen, was er möchte, sonst kann ich es nur erraten!

Wer denkt, angenehmer in Harmonie und Einträchtigkeit zu arbeiten und lieber Konflikten aus dem Weg zu gehen oder diese totzuschweigen, verpasst Chancen. Chancen, die durch die Aufarbeitung von Konflikten entstehen. Chancen, die sich bieten, wenn man sich intensiv mit den am Konflikt beteiligten Menschen austauscht und versucht, gemeinsam das Problem oder das Thema anzugehen und zu lösen.

Das sind Chancen, die dem Unternehmen und der eigenen Persönlichkeit zur Weiterentwicklung dienen. Die helfen, Veränderungen konstruktiv anzugehen, neue oder andere Sichtweisen einzubeziehen und Neuem den Weg zu bereiten.

Lösen Sie die Streitereien am Arbeitsplatz konstruktiv

Konflikte am Arbeitsplatz konstruktiv zu lösen, so dass diese wirklich als Chance genutzt werden können, da ist die Konfliktfähigkeit der Führungskräfte gefragt. Das heißt, zuerst einmal Konfliktpotential aufzuspüren. Zu erkennen, dass eine konfliktträchtige Situation auftritt, dass es Störungen gibt. Und sind Führungskräfte bereit, sich damit auseinanderzusetzen oder eher die Harmoniebedürftigen?

Oft stehen bei Führungskräften Ängste dahinter. Sie weichen dem Konflikt lieber aus, weil sie meinen, nicht darüber zu reden und besser alles totzuschweigen, da würde sich das Problem mit der Zeit schon erledigen. Von großer Bedeutung für Führungskräfte ist es, auf der einen Seite zu erkennen, wo Konflikte vorhanden sind und auf der anderen Seite, wann sie externe Hilfe anfordern sollten.

Es ist nicht ihre Aufgabe, jeden Konflikt eigenständig lösen zu müssen. Dafür haben Konfliktberater und Konfliktmoderatoren die entsprechende Qualifikation. Eine Führungskraft hat nicht versagt, wenn sie externe Hilfe verlangt. Es ist ein Zeichen von Reife und Stärke das zu tun, nicht von Schwäche. Dies als Chance zu begreifen, ist auch eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung für die Führungskraft!

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