Wenn die Zeitung kein Smalltalk-Thema hergibt

Stellen Sie sich vor, Sie sind heute zu einer Feier eingeladen. Sie freuen sich auf die vielen Gespräche. Leider haben Sie noch keinen Schimmer, was Sie im Smalltalk erzählen könnten. Also schlagen Sie die Zeitung auf. Doch es ist wie verhext: Kein einziges smalltalktaugliches Thema findet sich in der ganzen Ausgabe! Was tun?

Zeitung als Smalltalk-Thema?
Machen Sie die Zeitung selbst zum Gesprächsinhalt. Oder auch diejenigen, die sie zu Papier bringen. Die Journalisten also. Eine Zeitung hat fast jeder von uns morgens in der Hand. Was liegt näher, als im Smalltalk auf die Quellen unserer täglichen Information einzugehen? Rund um den 3. Mai – das ist der Internationale Tag der Pressefreiheit – bieten sich als Themenkombination Zeitung und Journalisten an.

Fragen Sie Ihr Smalltalk-Gegenüber
Eröffnen können Sie Ihren Presse-Smalltalk mit einer simplen Frage: Erkundigen Sie sich bei Ihrem Gesprächspartner, welche Zeitung er morgens liest.

Fragen Sie anschließend, ob er mit dem Blatt zufrieden ist. Und nach seiner Reaktion, wenn er die Zeitung nach der Lektüre wieder weglegt: Fühlt er sich informiert? Oder regt er sich über das Gelesene auf? Ärgert er sich gar über den Stil seines Printmediums? Oder findet er das Niveau im Radio und Fernsehen niedriger?

Eine Definition, die Ihren Smalltalk voranbringt
Setzen Sie Ihren Smalltalk mit einem Zitat des Journalisten Egon Erwin Kisch fort. Der sagte über seine Zunft: "Der Reporter hat keine Tendenz, hat nichts zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern."

Das hört sich nicht gerade spektakulär an – und soll es auch nicht sein. Die Vermutung liegt nahe, dass Kisch weder für ein Hochglanzreisemagazin noch für ein reißerisches Boulevardblatt tätig war. Kischs Messlatte lässt sich übrigens nicht nur an die Berichterstattung in der Zeitung anlegen. Sie gilt auch für Reporter in Rundfunk und Fernsehen.