Heiliger Sankt Florian: Smalltalk über Egoismus

Der Schutzpatron der Feuerwehr ist der Heilige Florian. Als sein Gedenktag ist der 4. Mai ganz groß im katholischen Namenskalender vermerkt. Doch Florian steht auch für ein unheiliges Prinzip. Ihr Smalltalk-Gegenüber kennt es bestimmt. Seine weltliche Bezeichnung lautet: Egoismus.

Die Einstiegsfrage in Ihren Smalltalk: Wer war Florian?

Beginnen Sie den Smalltalk mit einem Rekurs auf den Heiligen. Florian war ein römischer Beamter. Ende des dritten Jahrhunderts wurde er ins oberösterreichische Lorch versetzt. Seine religiöse Popularität verdankt Florian seiner Konsequenz: Er weigerte sich, dem Christentum abzuschwören. Selbst dann noch, als römische Soldaten ihm einen Mühlstein umhängten. Schließlich platzierten sie den Standhaften auf eine Brückenmauer. Doch auch in dieser unbequemen Lage blieb Florian seinem Glauben treu. Am Ende versenkten die Häscher den Bockigen mit einem Fußtritt in die Enns.

Seitdem wird Florian in der katholischen Kirche als Heiliger und Märtyrer verehrt. Außerdem ist er Schutzpatron der Feuerwehr.

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Wechseln Sie Im Smalltalk vom Heiligen Florian zum Florians-Prinzip

Weniger konsequent als der Märtyrer sind die Anhänger des Sankt-Florians-Prinzips. Sie handeln nach der Maxime: "Heiliger Sankt Florian, verschon‘ mein Haus, zünd‘ andre an!" Der Feuerwehr kann’s egal sein. Sie muss ohnehin löschen. Nur die Sprachschützer werden sich an der Bedeutungsdoppelung vor dem Märtyrervornamen stören.

Und die Hüter von Moral und Anstand in unserer Gesellschaft? Eine rhetorische Frage, die Sie im Smalltalk weiterentwickeln können: Was wäre, wenn alle Menschen in jeder Situation dem egoistischen Grundsatz anhängen würden? Dann wäre jedes Gemeinschaftsprojekt in Gefahr…

Ein aktuelles Beispiel für Ihren Smalltalk

Viele jüngst bekehrte Atomkraftablehner haben die Windkraft als Alternative entdeckt. Um die erneuerbare Energiequelle nutzen zu können, müssten entsprechend viele Windräder gebaut werden. Das aber – ginge es nach dem Sankt-Florians-Prinzip – bitte nicht vor der eigenen Haustür! Sondern in Windparks, möglichst ein gutes Stück entfernt. Oder, noch besser, im flachen Wattenmeer vor der Küste.

Bürger, denen die eigene Bequemlichkeit über alles geht, denken so. Ihr Smalltalk-Gesprächspartner hoffentlich nicht! Oder gibt es für ihn doch die eine oder andere Alltagssituation, in der er heimlich den Heiligen anruft?

Smalltalk kosmopolitisch: Das Sankt-Florians-Prinzip ist international

Nicht nur in Deutschland oder Österreich ruft man Sankt Florian an. Auch in protestantischen Ländern. Nur hat das unheilige Prinzip dort einen anderen Namen. In Großbritannien kennt man es als Nimby-Effekt: Not in my back yard! Frei übersetzt und auf das oben zitierte Beispiel angewandt: Das Windrad kann gerne gebaut werden. Aber nicht in meinem Hinterhof!

Zurück zum Smalltalk: Auf Ihr Gegenüber dürfen Sie eine Sache gerne abwälzen: die Gesprächsführung!