Der Smalltalk – Kleines Gespräch mit großer Wirkung

Oftmals fragt man sich, wie man am besten mit jemandem ins Gespräch kommt, ohne unhöflich zu wirken. Derartige Dilemmas kommen sowohl im privaten als auch auf beruflicher Ebene vor. Uns Deutschen sind Gespräche ohne besonderen Tiefgang nicht ganz geheuer. Wir verdammen Sie als unnötig. Dabei können solche Gespräche sehr hilfreich sein, dann geschickt eingesetzt führen Sie oftmals ans Ziel.

Was ist ein Smalltalk?

Der Smalltalk beschreibt eine Konversation über mehr oder weniger belanglose Dinge wie zum Beispiel das Wetter, die aktuelle Verkehrslage, aktuelle Nachrichten, die letzten Fußballergebnisse oder ähnliches. Der Inhalt eines solchen Gesprächs birgt weder Tiefgang noch besondere Details zum Thema.

Mehr oder weniger wird etwas lediglich "festgestellt" oder "laut gedacht", nicht jedoch diskutiert oder erörtert. Eine gute Allgemeinbildung sowie Kenntnisse um das aktuelle Weltgeschehen sind dabei von Vorteil, insbesondere wenn es darum geht, eine derartige Konversation über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.

Wozu dient der Smalltalk?

Im Allgemeinen dient der Smalltalk der Erhaltung eines gewissen sozialen Umgangsniveaus. Man ist freundlich und höflich zueinander, zeigt ein gewisses Interesse aneinander und tauscht sich kommunikativ aus. Das fördert ein gutes Sozialverhalten und ein respektvolles Miteinander. Denn nichts ist schlimmer als sich anzuschweigen oder nur Blicke oder die Körpersprache sprechen zu lassen, was in das genaue Gegenteil ausarten kann.

Der  Mensch als solches ist ein soziales und kommunikatives Wesen. Isoliert man ihn, dann frustriert er, wird depressiv und aggressiv. Ganz geschickt ist ein Smalltalk, bei dem Sie mehr Fragen stellen als Erzählen oder "Feststellen" bzw. "Laut Denken". Dies zeugt von besonderem Respekt Ihrem Gesprächspartner gegenüber, denn Sie zeigen ein gewisses "Interesse" an seiner Person.

Wie beginnt man einen Smalltalk?

Das ist ganz einfach. Angenommen, Sie kommen an eine Bushaltestelle, an der noch weitere Personen warten. Sie würden zunächst einmal für jedermann hörbar einen Tagesgruß in Form von "Guten Morgen!" oder "Guten Tag!" von sich geben.

Sie werden über die Resonanz erstaunt sein! Eine ergänzende Aussage wie zum Beispiel "Ganz schön kalt heute!" oder "Was für ein wunderbar sonniger Tag!" bricht dann das Eis und Sie werden positive Zustimmung finden. Es liegt dann an der Dynamik der Gruppe oder an Ihnen, ob eine weiterführende Konversation entsteht. Das muss aber nicht unbedingt sein, denn Sie haben sich durch diese wenigen Sätze sozial bereits integriert. Selbst wenn es bei dieser kurzen Konversation bleibt, müssen Sie sich nicht als Entertainer verstehen, der die ganze Gruppe unterhalten soll.

Die verschiedenen Zielsetzungen

Den Smalltalk können Sie wie gesagt in allen möglichen Lebensbereichen einsetzen. Im privaten Bereich dient er zunächst einmal dazu, auf unverbindliche Art mit anderen in Kontakt zu kommen:

Wenn Sie jemanden näher kennen lernen möchten: Eine sicherlich unpassende Methode ist es, das Objekt Ihres Interesses gleich mit Ihren Kennenlern-Absichten zu überfordern. Sicherlich sind Sie selbst bereits mit allen möglichen plumpen Annäherungsversuchen konfrontiert worden und wissen, dass diese Sie eher abgeschreckt haben. Ein Smalltalk kann eine gute Brücke zu Ihrer eigentlichen Absicht sein.

Wenn Sie jemandem begegnen, den Sie näher kennen lernen möchten, fangen Sie zunächst ein unverbindliches Gespräch über ein aktuelles Thema an und tasten Sie sich langsam vor.
Der Unverbindlichkeit folgt dann entweder ein schnelles Konversations-Aus (wenn die Person absolut kein Interesse hat) oder aber ein weiterführendes Gespräch mit mehr Tiefgang, wenn man sich sympathisch ist. Auch hier gilt, mehr zu fragen als zu reden, denn das hält den Gesprächspartner in der Konversation, signalisiert ihm Ihr Interesse und Ihren Respekt und öffnet ihn für mehr.

Wenn Sie alleine zu einer Veranstaltung gehen: Gehen Sie
ohne Begleitung zu einer Veranstaltung, dann hat es einen großen
Vorteil, wenn Sie die Kunst des Smalltalks beherrschen, ansonsten
gelangen Sie sehr schnell ins Abseits und isolieren sich von der
Gruppendynamik.

In einer solchen Situation sollten Sie in der Lage
sein, aktiv auf andere (wenn auch unbekannte) Personen zuzugehen und
mit diesen ein Gespräch anzufangen. Seien Sie dabei über aktuelle
Geschehnisse informiert, zum Beispiel aus den Nachrichten oder aus der
Tageszeitung, das erleichtert das Anknüpfen und beschert Ihnen einen
unterhaltsamen Veranstaltungsverlauf.

Wenn Sie im Urlaub sind: Hier kann die Kunst des Smalltalks überlebenswichtig werden, besonders,
wenn Sie in einem fremden Land sind. Mit Hilfe des Smalltalks finden
Sie wichtige soziale Regeln heraus und erfahren darüber hinaus noch viel
über Land und Leute und erhalten unter Umständen wertvolle
Insider-Tipps.

Smalltalk auf beruflicher Ebene

Zur Erhaltung eines guten Arbeitsklimas: Ein kurzes unverbindliches Gespräch, in dem Sie sich über das werte Befinden Ihres Kollegen informieren tragen immer zu einer guten Arbeitsatmosphäre bei, die nicht nur die Arbeitseffizienz erhöht, sondern auch Respekt erntet.

Als Kundenbindungsmaßnahme eingesetzt: Sind Sie im Kundenservice oder Verkauf tätig, dann ist der Smalltalk fast unerlässlich. Der höfliche, ehrlich gemeinte Gruß, die respektvolle Nachfrage nach dem werten Befinden oder ob der Gesprächspartner einen guten Start in den Tag hatte beziehungsweise das Wetter genauso mies findet wie alle anderen bricht das Eis und öffnet die Bereitschaft für die darauf folgende ernsthafte Konversation und sichert einen positiven Ausgang.

Zur Durchsetzung seiner persönlichen Ziele: Wenn Ihnen zum Beispiel eine Gehaltsverhandlung bevorsteht, dann ist es zunächst einmal wichtig, eine gemeinsame Gesprächsebene zu finden und nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Tasten Sie sich via Smalltalk langsam an die Tagesform Ihres Chefs heran und finden Sie dann den richtigen Ton und die passenden Inhalte für Ihre Gehaltsverhandlungen. Das erhöht mit Sicherheit die Wahrscheinlichkeit, dass sich Ihre Vorstellungen verwirklichen.