Sie müssen eine Abschiedsrede halten? Hier sind ein paar Tipps

Eine Abschiedsrede zu halten, etwa um einen Kollegen in den Vorruhestand zu verabschieden, ist eine ehrenvolle Aufgabe. Da möchte man natürlich alles richtig machen und kann ein paar konkrete Tipps bestimmt gebrauchen. Ein kurzer Überblick über die sechs Grundregeln, an denen sich Profi-Redenschreiber orientieren:
Regel 1: Der Redner sollte ein positives Verhältnis zum Adressaten haben. Eine Abschiedsrede muss grundsätzlich persönlich und individuell gehalten sein, also bietet sich ein Vertrauter des zu Verabschiedenden als Redner an. Es geht nicht nur um die Person des Adressaten, sondern auch um die Rednerin oder den Redner! Denn beide sind wichtig und beide (noch) miteinander verbunden. Daraus ergibt sich für die Wahl des Abschiedsredners: Verbundenheit zählt. Dieses positive Verhältnis sollte sich auch in der individuellen Rede ausdrücken.
Regel 2: Kurz und prägnant. Für die Abschiedsrede gilt ganz besonders, was eigentlich Grundsatz für die meisten Reden sein sollte: In der Kürze liegt die Würze! Die Rede soll kein kompletter Lebenslauf sein, sondern die positiven Glanzlichter herausstellen.

Regel 3: In der Abschiedsrede werden Leistung und Persönlichkeit des Adressaten gewürdigt. Im Grunde genommen müssen Sie nur vier Punkte berücksichtigen:

  • Was hat der Abschiednehmende für die Firma, Behörde oder den Verein getan und zukunftsweisend bewirkt?
  • Wodurch hat er sich in der Zusammenarbeit mit Kollegen, Untergebenen und Vorgesetzten ausgezeichnet?
  • Welche hervorstechenden Charaktereigenschaften haben seinen Arbeitsstil geprägt?
  • Warum werden ihn künftig alle vermissen?

Regel 4: Die Abschiedsrede sollte humorvoll sein. Wenn die Anwesenden, alle Anwesenden,  ein paar Mal herzhaft lachen können, dann ist sie gelungen. Sie werden also nicht nur auf die Bewährung des Abschiednehmenden in schweren Zeiten eingehen, sondern auch lustige Anekdoten erzählen. So vermeiden Sie übertriebenes Lob und beweihräuchern den Abschiednehmenden nicht versehentlich.

Regel 5:
Ihre Abschiedsrede kann augenzwinkernd auf kleine menschliche Schwächen anspielen. Der Kollege ist immerhin bekannt und alle Anwesenden sind mit seinen Kanten und Ecken vertraut. Idealisierung ist nicht das Ziel –  stattdessen kann neben der Würdigung der Leistung auch eine humorvolle (aber auf keinen Fall eine enthüllende!) Andeutung kleiner Fehler ihren Platz in der Abschiedsrede finden.

Regel 6:
Blicken Sie auf seine Zukunft. Am Ende Ihrer Rede sollten Sie die zukünftigen Betätigungen und Ziele des zu Verabschiedenden schildern, wie er etwa in neuer Umgebung Wichtiges gestaltet. Oder die langgehegten Pläne, die er im Ruhestand endlich verwirklichen möchte, z. B. Reisen zu unternehmen, ein Buch zu schreiben, ein Hobby intensiver zu betreiben, sich ehrenamtlich zu engagieren, seine Memoiren zu schreiben, Auslandskontakte zu pflegen oder in einem Verein aktiv zu werden.