„Der verträgt einen Stiefel!“ – So erklären Sie berühmte Alkohol-Sprüche

Ob Sie eine Rede halten oder im Gespräch sind: Wenn es ums Thema Alkohol geht, fallen immer wieder die gleichen Ausdrücke wie "Schlagseite haben" oder "einen Stiefel vertragen". Jeder kennt diese Sprüche, kaum einer weiß, was sie bedeuten. Überzeugen Sie bei Reden und im Gespräch als Rhetoriker, indem Sie Ihren Zuhörern gängige Sprüche zum Thema Alkohol erklären.

"Der hat Schlagseite": Wenn der Alkohol für Schieflage sorgt!

Der Begriff "Schlagseite haben" kommt ursprünglich aus der Seefahrt. Schiffe wurden im Gefecht erheblich getroffen. Nach Unwettern verrutschte die Ladung und sorgte für Unordnung. Die Folge war meist: Die Schiffe lagen schief im Wasser. Die Situation war bedrohlich, aber nicht hoffnungslos. Wer sich zu stark neigt, fällt um.

Die Schiffe hatten – im wahrsten Sinne des Wortes – Schlagseite. Dieses Bild ist in die Umgangssprache eingezogen: Menschen, die zu viel Alkohol konsumiert haben, neigen zum schiefen Gang. Aber sie werden sich – nach einiger Zeit – wieder aufrichten und in die nächste Schlacht ziehen.

"Ich gieße mir einen auf die Lampe!": Spiritus taut auf!

"Einen auf die Lampe gießen": Ist da nicht jeder Spaß bereits vorbei? Der Funke kann noch überspringen und für Erleuchtung sorgen! Dieser Alkohol-Spruch stammt aus der Zeit der Gaslampen. Hintergrund: War das Wasser in den Steigleitungen dieser Lampen eingefroren, wurde der Spiritus zur Hilfe genommen. Diese Leitungen wurden mit Spiritus behandelt, er wurde in eine spezielle Öffnung geschüttet. Der Spiritus sorgte fürs Auftauen.

Als Bild für den Alkohol sorgt er also für die Lösung des Problems. Das Licht der Erkenntnis kehrt ein. Ein starker Alkohol-Spruch. Nicht umsonst wurde er bis in die heutige Zeit konserviert.

"Sie verträgt einen Stiefel!": In Form bleiben!

Mit gezielten Tritten hat dieser bekannte Alkohol-Spruch nichts zu tun. Der bezieht sich ganz schlicht und einfach auf die Form des Glases. Viele alkoholische Getränke werden bis heute im Glas in der Form eines Stiefels verabreicht.

"Wir haben uns einen hinter die Binde gegossen": So konsumieren Sie Alkohol vornehm!

Handelt es sich um eine Art der Schmerztherapie für Verwundete? Nein! Bis ins 19. Jahrhundert wurde unter "Binde" noch die Krawatte verstanden. "Krawatte" geht zurück auf die Kroaten, die sich in früheren kriegerischen Auseinandersetzungen durch Halstuch zu erkennen gaben. Im 18. Jahrhundert wurde diese Halsbinde über einen französischen Umweg Mode. Kavallerieverbände nannten sich "cravattes royaux" ("königliche Kroaten").

"Krawatte" setzte sich auch in Deutschland gegenüber "Binde" durch. Gemeint ist beim Alkohol-Spruch "Hinter die Binde gießen…" offensichtlich der exzessive Genuss in stilvoll gekleideter Runde.