Mitarbeiterführung: Danke sagen ist leichter, als manche glauben

Moderne Mitarbeiterführung beinhaltet unter anderem, den Mitarbeitern ein positives Feedback zu geben, wenn diese gute Leistungen erbracht haben. Dies ist jedoch noch nicht zu allen Führungskräften durchgedrungen.

Im grauen Berufsalltag kommt das Danke sagen oft viel zu kurz. Doch woran liegt das eigentlich? Zum einen unterscheiden sich die Aufgaben des Chefs grundlegend von denen der Mitarbeiter. Der Vorgesetzte verbringt einen großen Teil seiner Arbeitszeit mit uninteressanten Dingen und nimmt oft nicht wahr, was um ihn herum passiert.

Wenn ein Mitarbeiter hervorragende Leistungen erbringt, bekommt der Chef dies oft gar nicht mit, und die guten Leistungen werden ohne Dank einfach in Anspruch genommen. Fairerweise muss man sagen, dass es nicht die Aufgabe des Vorgesetzten ist, den Mitarbeitern bei jeder Gelegenheit zu danken. Sich von Zeit zu Zeit bei den Angestellten zu bedanken zeugt jedoch von gutem Stil und trägt viel zu einem guten Arbeitsklima bei.

Ein Wort des Dankes bewirkt mehr als ein Zusatzgehalt

Danke sagen bedeutet nicht zwangsläufig, den Mitarbeitern finanzielle Zuwendungen zukommen zu lassen. Die meisten Mitarbeiter von Unternehmen sind ohnehin nicht an Prämienzahlungen interessiert. Für sie ist viel wichtiger, sich im Betrieb wohlzufühlen.

Ein regelmäßiges positives Feedback kann wahre Wunder bewirken. Wer merkt, dass seine Leistung anerkannt wird, entwickelt bei der Arbeit ungeahnte Energien und arbeitet produktiver. Man sollte nicht vergessen, dass Angestellte eines Unternehmens ihr halbes Leben in der Firma verbringen. Es ist daher wichtig, ihnen das Gefühl zu geben, dass man ihre Arbeit zu schätzen weiß.

Es geht auch schriftlich

Man kann auch schriftlich danke sagen. Ein Beispiel wäre, wenn ein Mitarbeiter für längere Zeit erkrankt war und einer seiner Arbeitskollegen dessen Aufgaben übernommen hat. Es ist durchaus angebracht, diesem Mitarbeiter für seinen Einsatz zu danken, indem man ihm ein Dankesschreiben mit der Unterschrift vom Chef zukommen lässt. Auf diese Weise zeigt man ihm, dass man in der Führungsebene seinen Einsatz wohlwollend zur Kenntnis genommen hat.

Als Anerkennung für seine hervorragenden Leistungen könnte man ihm beispielsweise die kostenlose Teilnahme an einem Seminar anbieten, das ihn beruflich weiterbringt. Auch eine E-Mail kann theoretisch zum „Danke sagen“ genutzt werden – allerdings wird diese Art und Weise der Danksagung von vielen als unpersönlich empfunden und wird dem Anlass meist nicht gerecht. Wenn es aber um kleinere Verdienste geht, kann eine nett formulierte Dankesmail durchaus ihren Zweck erfüllen.

Danke sagen – öffentlich oder unter vier Augen?

Man kann sowohl öffentlich als auch unter vier Augen danke sagen. Bei der ersten Variante kann es sein, dass bei einigen Arbeitskollegen Neid aufkommt, da diese vermuten, dass der Gelobte von nun an der Liebling des Chefs ist. Auf der anderen Seite kann ein öffentliches Lob auch ein Ansporn für alle anderen sein, es diesem Mitarbeiter gleich zu tun.

Manche Mitarbeiter möchten allerdings gar nicht öffentlich gelobt werden, da es ihnen peinlich ist. Wer vorhat, einem Angestellten vor allen anderen für seinen Einsatz zu danken, sollte ihn deshalb vorher um seine Zustimmung bitten. Einigen Mitarbeitern ist es lieber, wenn der Vorgesetzte sich bei ihnen im Rahmen eines Vieraugengesprächs bedankt.

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