Deppenapostroph: Die Regeln sind eindeutig festgelegt

Apostrophen werden in der deutschen Sprache nach Regeln gesetzt und jeder falsch gesetzte Apostroph wird im Volksmund gerne als Deppenapostroph bezeichnet. Dabei ist das Setzen von Apostrophen eigentlich ganz einfach, wenn man sich einmal die richtige Verwendung eingeprägt hat.

„CD’s“, „Set’s“, „Auto‘s“ oder „Sonntag’s“ – all diese Beispiele verdeutlichen ein Phänomen, das in Deutschland häufig vorkommt und zwar das Deppenapostroph. Als Deppenapostroph wird ein Apostroph bezeichnet, das an einer Stelle gesetzt wird, an der es nicht nötig ist gesetzt zu werden.

Besonders bei Pluralformen oder wenn es sich um den Genitiv handelt, werden Deppenapostrophen häufig gesetzt. Auch bei Begriffen, die aus dem Englischen übernommen wurden, ist die Verwirrung über das Apostroph oft groß.

Die Regeln, wann ein Apostroph gesetzt werden soll, sind jedoch klar definiert

So kann ein Apostroph immer dann gesetzt werden, wenn das Pronomen „es“ zu „s“ verkürzt wird. Beispiele dafür sind: „Wie geht’s?“, „Sag’s mir“ oder „Mach’s gut“. Laut neuer Rechtschreibung können Apostrophen an dieser Stelle sogar weggelassen werden.

Wird der unbestimmte Artikel „eine/ein“ zu „n“ verkürzt, kann ebenfalls ein Apostroph gesetzt werden. „Was ‘n Unsinn“ oder „So ‘n Glück“. Diese Form wird jedoch öfter gesprochen als geschrieben. Werden im Genitiv Namen verwendet, die auf s, ss, ß, z, tz und x enden, muss ebenfalls ein Apostroph gesetzt werden. Es ersetzt das S des Genitivs. „Max‘  Mutter“, „Iris‘ Auto“ oder „Markus‘ Haus“.

Bei Auslassungen in einem Wort, ist ein Apostroph ebenfalls zulässig. „D’Dorf“ oder „Ku’Damm“ sind Beispiele für diesen Fall. 

Klar definiert ist auch, wann kein Apostroph gesetzt werden sollte

  • Eigennamen im Genitiv benötigen kein Apostroph (Alexanders Auto, Julians Bruder, Nietzsches Texte)
  • Wenn Präposition und Artikel verschmelzen, ist kein Apostroph nötig (aufs Ganze gehen, ins Haus kommen, unterm Tisch liegen)
  • Bei Pluralformen wird nie ein Apostroph gesetzt. Das –s im Plural wird einfach angehangen und nicht mit Apostroph abgetrennt (Babys, CDs, Autos, Smartphones). Ein Apostroph, der das –s im Plural abtrennt, ist der Apostroph, das klassischerweise als Deppenapostroph bezeichnet wird.
  • Auch in Wörtern, die auf –s enden, wie „Haus“, „Bus“ oder „Mais“ hat ein Apostroph nichts zu suchen

Im Volksmund wird das willkürliche Setzen von Apostrophen auch als Apostrophitis bezeichnet. „-itis“ bedeutet Krankheit und soll für den übersteigerten Einsatz des kleinen Bogens stehen.

Mehr zum Thema Deppenapostroph lesen Sie in diesem Artikel!