Das Unwort des Jahres 2010: Alternativlos besiegt Wutbürger

Das Unwort des Jahres 2010 wurde aus mehr als 1.200 Vorschlägen gewählt. Die Entscheidung fiel in diesem Jahr auf das Wort "alternativlos", das von unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel hinsichtlich der Griechenlandhilfe aufgebracht wurde.

Kanzlerin Merkel höchstpersönlich hat offenbar das Unwort des Jahres 2010 geprägt. Von „alternativlos“ sprach sie im Zusammenhang mit der Griechenlandhilfe. Sicher hat Merkel mit ihrer Wortkreation nicht erwartet, einmal wieder eine Wahl zu gewinnen und wahrscheinlich entstand das Wort „alternativlos“ spontan in den zur Griechenlandhilfe geführten Debatten.

Alternativlos macht das Rennen zum Unwort des Jahres 2010
Dennoch wurde es gehört, hat eine Botschaft verkündet und wurde für die Wahl zum Unwort des Jahres 2010 eingereicht. „Alternativlos“ hatte allerdings keine schlechte Konkurrenz, denn in der engeren Auswahl standen auch Worte wie „Wutbürger“ als Zeichensetzung für den Zorn in der Bevölkerung zu diversen, politischen Entscheidungen. Auch im Rennen war das Wort „unumkehrbar“, das im Zusammenhang mit Stuttgart 21 auffällig wurde.

Das Unwort des Jahres 2010 – zum zwanzigsten Mal
In diesem Jahr war die Wahl zum Unwort des Jahres mit einem Jubiläum verbunden. Seit 1991 erfolgt die Wahl zum Unwort aus mehr als tausend Vorschlägen, die durch Bürger in ganz Deutschland eingesendet werden. Das Unwort des Jahres 2010 "alternativlos" ist also zugleich das zwanzigste, bisher gekürte Unwort. Ursprünglich erfolgte die Wahl durch die Gesellschaft für deutsche Sprache, seit 1994 allerdings arbeitet die Jury selbstständig.

Der Initiator der Wahl zum Unwort, Horst Dieter Schlosser, sitzt alljährlich in einem wechselnden Kreis bekannter Gesichter aus dem Bereich der Literatur und bildet den Kopf der Jury. In diesem Jahr gehörte unter anderem der Literaturkritiker Hellmuth Karasek der Jury an.