Wie Sie den negativen Ausgang eines Vorstellungsgesprächs vermeiden

Der Autor Christian Schroff schildert auf seiner Seite bewerbungsladen.net auf humorvolle, ironische Art, wie Bewerber es schaffen, niemals nach einem Vorstellungsgespräch eingestellt zu werden. Umgekehrt gibt es natürlich auch Arbeitgeber, die sogar motivierten, gut qualifizierten Bewerbern die Freude am eventuellen neuen Arbeitsplatz nehmen können.

Christian Schroff nennt in seinem Artikel „Zehn Tipps, wie Sie Ihr Vorstellungsgespräch vergeigen“ vom 29. April 2014 zehn Dinge, mit denen sich Bewerber sofort ins Abseits katapultieren:

  1. Unpünktlichkeit
  2. Unhöflichkeit
  3. Schlechte Vorbereitung
  4. Schweigsamkeit
  5. Überheblichkeit
  6. Besserwisserei
  7. Übermotivation
  8. Gleichgültigkeit
  9. Fehlende Sozialkompetenz
  10. Lästern.

Was Sie bei Verspätung tun sollten

Sollten Sie sich aus irgendwelchen Gründen verspäten (Zugausfall, Stau auf der Autobahn etc.) entschuldigen Sie sich in jedem Fall für die Verspätung und erklären kurz den Grund, aber wirklich nur kurz. Ein langer Monolog zum Grund für das verspätete Erscheinen wirkt kontraproduktiv.

Des Weiteren bietet es sich an, ggf. das Unternehmen vorab telefonisch zu kontaktieren und über Ihre Verspätung zu informieren – also, während Sie im Stau stehen oder auf Ihren verspäteten Zug warten. Dies zeigt, dass Ihr Interesse am nachfolgenden Gespräch ernst ist.  

Es empfiehlt sich ohnehin, bei der Anreise zum Vorstellungsgespräch genug Zeitpuffer einzuplanen, um durch etwaige Unwägbarkeiten wie Staus und Zugverspätungen nicht unter Termindruck zu geraten.  

Häufiger Ablehnungsgrund durch Arbeitgeber: keine oder übertriebene Selbstdarstellung des Bewerbers

Leider scheint eine Reihe von Bewerbern der Auffassung zu sein, dass ihre Unterlagen
alleine ausreichend sind, um eingestellt zu werden, weil sie durch den Versand ihrer Bewerbung dokumentiert haben, dass sie Arbeit suchen – Sie haben damit zwar die erste Hürde im Bewerbungsprozess genommen, aber dennoch sollten Sie auf Fragen des Personalers angemessen eingehen, denn die Unterlagen sind nicht immer und in allen Fällen selbsterklärend.

Hierbei gilt: Einsilbige Antworten wie „Ja“, „Nein“, „Weiß nicht.“ sind ebenso kontraproduktiv wie mehrere Minuten lange Monologe oder Schuldzuweisungen für etwaige „Knickpunkte“ im Lebenslauf ausschließlich an Dritte.

Übermäßige Schweigsamkeit und Einsilbigkeit im Vorstellungsgespräch kann vom Arbeitgeber als Desinteresse, Arroganz oder den Wunsch des Bewerbers, eventuelle dunkle Punkte in seiner Biographie kaschieren zu wollen, gedeutet werden.  

Zu früh zum Vorstellungsgespräch ist genauso schlecht wie zu spät!

Manche Bewerber erscheinen nicht nur zehn bis 15 Minuten vor dem eigentlichen Termin, sondern direkt eine bis zwei Stunden zu früh und belegen dann auch noch den Gesprächspartner mit Beschlag. Ein viel zu frühes Erscheinen zum Gespräch wird jedoch als Aufdringlichkeit oder Übereifrigkeit interpretiert, sodass diese Kandidaten vielfach ebenfalls durch das Raster fallen.

Ärgerliche Vorkommnisse für Bewerber

Viele Arbeitgeber ärgern sich bei einem Teil ihrer Bewerber über Dinge wie Desinteresse, Unpünktlichkeit, mangelnde Information über das Unternehmen etc., aber umgekehrt sind auch Bewerber vielfach verärgert, beispielsweise, wenn ihnen nach mehreren hundert Kilometern Anreise als Eingangsfrage gestellt wird, warum der Beruf der Eltern nicht im Lebenslauf angegeben wurde – was bei berufserfahrenen Kräften über 25 ohnehin nicht üblich ist und sogar kontraproduktiv wirkt.

Auch wenn solche Vorkommnisse sicherlich ärgerlich für Sie als Bewerber sind: Betrachten Sie das Vorstellungsgespräch auch bei einer weiteren Anreise als weitere Recherche über das Unternehmen, denn nicht nur das Unternehmen muss Sie wollen, Sie müssen dort umgekehrt genauso arbeiten wollen.

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