Vermeidbare Fehler in der Bewerbung

Bei den Bewerbungsunterlagen wird nicht nur auf gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit und fehlerfreie Unterlagen Wert gelegt, sondern auch darauf, dass die Bewerbung formal korrekt ist.

Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Grammatikfehler werden, wenn sie bereits im Anschreiben gehäuft auftreten, mit Sicherheit das Aus für den Bewerber bedeuten, da hieraus für den Arbeitgeber erkennbar wird, dass der Kandidat noch nicht einmal die beruflichen Grundvoraussetzungen wie etwa eine einwandfreie schriftliche Ausdrucksweise beherrscht. Dies fällt besonders bei Bewerbern ins Gewicht, die aufgrund ihrer Tätigkeit ständig Texte schreiben müssen wie etwa Sekretärinnen.

Kleinere Tippfehler, die auch nach zweimaligem Durchlesen der Unterlagen vor Versand durchaus vorkommen können (z. B. Buchstabendreher), sind zwar ärgerlich, aber meist weniger tragisch, zumal sie häufig auch vom Personaler selbst überlesen werden.

Bewerbung: Formale Fehler als K. O.-Kriterium
Nicht nur viele Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler können zum Problem für den Bewerber werden, sondern auch formale Fehler. Hierzu zählen unter anderem:  

  • Obwohl ein konkreter Ansprechpartner in der Anzeige angegeben ist, lautet die Anrede global "Sehr geehrte Damen und Herren"
  • Es wurde ein altes Anschreiben verwendet, bei dem jedoch der Ansprechpartner nicht geändert wurde. Es ist sehr peinlich, wenn in der Ausschreibung eine Frau Müller als Adressatin für Bewerbungen genannt wird und sowohl im Adresskopf als auch in der Anrede "Sehr geehrter Herr Schmidt" auftaucht
  • Eine weitere Fehlerquelle bei der Verwendung alter Anschreiben ist, dass nicht alle Textpassagen an die aktuelle Ausschreibung angepasst wurden. Auf ein IT-Unternehmen würde es sehr merkwürdig wirken, wenn die Bewerberin ihr Interesse an einer Mitarbeit in der Kosmetikbranche bekundet oder wenn das mögliche Eintrittsdatum in der Vergangenheit liegt. Das Gleiche gilt für den Fall, dass im letzten Satz des Anschreibens eine Gehaltsvorstellung genannt wird, obwohl in der aktuellen Stellenanzeige gar nicht danach gefragt wurde.
  • Unterschiedliche Schriftarten und -größen in einem Dokument (Kopfzeile ausgenommen)  

Layout, Stil und Sprache als Fehlerquellen in der Bewerbung
Auch bei der Gestaltung des Layouts sind einige Fehler möglich, die eine ansonsten fehlerfreie Bewerbung eher unschön erscheinen lassen. Hierzu zählen sehr schmale Seitenränder (optimal sind 3 bis 4 Zentimeter Seitenrand – sowohl rechts als auch links), eine zu kleine Schriftgröße, sodass der Inhalt nur unter Zuhilfenahme einer Lupe entziffert werden kann oder auch Dokumente, die bis zum unteren Rand der Seite vollgeschrieben sind, sodass die Unterschrift sehr gequetscht ist.

Gleichwohl ist es sehr ermüdend für den Leser, ein Schreiben lesen zu müssen, dass über eine komplette Seite geht und zusätzlich noch in kleiner Schriftart geschrieben ist. Als unterer Rand empfehlen sich mindestens 2 Zentimeter , als Schriftgröße ist je nach Schriftart 10 bis 12 optimal.

Eine übertrieben hippe oder gar jugendhaft anmutende Sprache ("Es wäre cool, wenn ich mich bei Ihnen vorstellen könnte.") ist genauso unangebracht wie die Verwendung der alten deutschen Rechtschreibung (z. B. "daß" statt "dass") oder einer veralteten sprachlichen Stilistik ("Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen"). Wird nach "Ich verbleibe" noch ein Komma gesetzt, handelt es sich sogar um einen Zeichensetzungsfehler.

Auch Schachtelsätze in Aufzählungsform sind zu vermeiden, da sie den Leser schnell ermüden und durch die Länge des Satzes unter Umständen wichtige Kernkompetenzen überlesen werden können. Ein Satz wie "Ich bin kommunikationsstark, flexibel und initiativ, lege Wert auf eine schnelle und adäquate Zielerreichung, kann optimal Wissen vermitteln, mich gut schriftlich ausdrücken und bin versiert im Controlling – Schwerpunkt Kostencontrolling – sodass ich mir sicher bin, das richtige Handwerkszeug für die Stelle zu besitzen." wäre ein solches Negativ-Beispiel.