Kriterien für erfolgreiche Online-Bewerbungen

Bei Online-Bewerbungen ist genauso viel Sorgfalt angebracht wie bei schriftlichen Bewerbungen. Nachlässigkeit ist auch in diesem Fall unangebracht. Im Folgenden werden die größten Fehlerquellen und K. O.-Kriterien bei Online-Bewerbungen dargestellt.

Gerade das schnelle Medium der E-Mail verleitet manche Bewerber dazu, sehr nachlässig beim Online-Versand ihrer Unterlagen vorzugehen. Andere wiederum meinen es zu gut und fügen übermäßig große Dateianhänge bei, die fast jeder Firmenserver als zu groß abweist oder direkt in den Spam-Filter verschiebt.

Online-Bewerbungen: mögliche K. O.-Kriterien

Manche Bewerber neigen dazu, in der Begleitmail die Netiquette außer Acht zu lassen. Nicht selten kommt es vor, dass die Grundsätze für Groß- und Kleinschreibung, Rechtschreibung und Zeichensetzung vollkommen außer Kraft gesetzt werden. Begleitmails, die ausschließlich in Kleinbuchstaben geschrieben sind und die jedwede Interpunktion vermissen lassen, werden automatisch als unpassend aussortiert und somit auch die angehängten Unterlagen.

Genauso problematisch ist die Verwendung von Internet-spezifischen, unhöflichen Kürzeln („SgDuH“ statt „Sehr geehrte Damen und Herren“ oder „UAwg“ statt „Um Antwort wird gebeten“) und Emoticons, die ausschließlich in die private E-Mail-Korrespondenz gehören.

Versenden Sie Bewerbungen niemals vom Server Ihres bisherigen Arbeitgebers! Dies könnte beim Empfängerunternehmen den Eindruck erwecken, dass Sie sich auf Kosten Ihres jetzigen Arbeitgebers bewerben und die Frage aufwerfen, ob Sie sich im neuen Unternehmen genauso verhalten würden, wenn es Ihnen dort irgendwann aus etwaigen Gründen nicht mehr gefällt.

Wenn Sie Ihre Online-Bewerbungen vom privaten Account aus versenden, benutzen Sie bitte eine neutrale E-Mail-Adresse. Mailadressen wie holladiewaldfee@gmx.de oder tollertyp87@hotmail.com sind absolut unangebracht und lassen Sie unseriös erscheinen. Am besten wäre eine E-Mail-Adresse wie vorname.nachname@xyz.de.

Zu große Datenmengen im Anhang der Online-Bewerbungen

Manche Firmen geben in ihren Stellenausschreibungen die maximale Größe der Dateianhänge an – in der Regel sind es bis zu 3 MB (eher weniger), manchmal sogar bis zu 5 MB. Dennoch kommt es in der Praxis sehr häufig vor, dass Bewerber an Unternehmen ohne Begrenzung der Datenmenge Unterlagen von mehr als 10 MB senden.

Bis diese Menge geöffnet und ausgedruckt ist, vergeht einige Zeit, sodass hiermit erster Unmut gegenüber dem Bewerber entsteht, zumal sich der Personalchef in diesem Fall fragt, ob der Kandidat Wichtiges nicht von Unwichtigem unterscheiden kann bzw. gar zu übertriebener Selbstdarstellung neigt.

Kriterien für gute Online-Bewerbungen

  • Legen Sie bei der Erstellung von Online-Unterlagen genauso viel Sorgfalt an den Tag wie bei der Erstellung von Papierbewerbungen
  • Beachten Sie die Netiquette sowie die Regeln von Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung und Rechtschreibung
  • Weniger ist oft mehr! Fügen Sie, um nicht das Postfach des Empfängers zu sprengen, lediglich das aktuelle Arbeitszeugnis bei, verbunden mit dem Hinweis in der Begleitmail, dass Sie weitere Unterlagen gerne auf dem Postweg oder beim Vorstellungsgespräch nachreichen
  • Wiederholen Sie den Text aus dem Anschreiben nicht 1 : 1 in Ihrer Begleitmail, beschränken Sie sich auf das Notwendigste.

Bestandteile einer Online-Bewerbung

Die Dateien sollten bevorzugt im pdf-Format erstellt werden. Der Adobe Acrobat Reader/Writer zur Erstellung von pdf-Dateien kann im Internet kostenlos heruntergeladen werden. Dies erhöht die Fälschungssicherheit Ihrer Dokumente.

Sollten Firmen tatsächlich ausschließlich Word-Dateien akzeptieren, sollten Sie die Dokumente mit einem Kennwortschutz versehen, um versehentliche oder absichtliche Änderungen in Ihren Unterlagen zu vermeiden. Der Kennwortschutz bietet den Vorteil, dass das Unternehmen die Unterlagen zwar lesen und ausdrucken, aber nicht verändern kann.

Im Einzelnen gehören zu Online-Bewerbungen:

  • Anschreiben
  • Kurzprofil/Dritte Seite
  • Lebenslauf
  • Optional: Qualifikationsprofil (wenn Sie z. B. langjährig in vielen verschiedenen Projekten beschäftigt waren, deren Aufzählung im Lebenslauf den Rahmen gesprengt hätte)
  • Aktuelles Arbeitszeugnis.

Das Foto kann je nach persönlichem Geschmack auf der Dritten Seite oder in den Lebenslauf eingefügt werden.

Manche Firmen wünschen die Zusendung von Anschreiben, Kurzprofil, Lebenslauf und Zeugnis(sen) in einer Datei. Über Free Pdf besteht die Möglichkeit, mehrere einzelne pdf-Dokumente zu einer Datei zusammenzufügen.

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