Bewerbungen: Möglichkeiten der Stellensuche (Teil 2)

Wenn Sie sich ausschließlich auf die Stellenangebote der Unternehmen bewerben, müssen Sie davon ausgehen, dass Ihre Bewerbung eine unter vielen sein wird. Es kommt nicht selten vor, dass auf eine Stellenanzeige über hundert Bewerbungen eingehen. Falls Sie die Anzahl Ihrer Mitbewerber reduzieren möchten, um Ihre Chancen zu verbessern, können Sie weitere Möglichkeiten der Jobsuche nutzen. Einige erfordern Kreativität, andere zusätzlich Mut. Grundsätzlich geht es darum, neue Wege zu gehen und damit auf sich aufmerksam zu machen.

Initiativbewerbungen
Bei Initiativbewerbungen – auch "Blindbewerbungen" genannt – geht es nicht darum, wahllos Firmen anzuschreiben, in der wilden Hoffnung, irgendwo sei Ihr Wunscharbeitsplatz gerade vakant. Ausnahmen bestätigen zwar die Regel, aber die Trefferquote ist viel zu gering, als dass Sie auf dieses Verfahren setzen sollten.

Wichtig ist die sorgfältige Vorbereitung auf Initiativbewerbungen
Grundsätzlich bitte ich Sie zu bedenken, dass Sie im persönlichen Gespräch gefragt werden, warum Sie sich bei diesem Unternehmen beworben haben, wie Sie auf die Firma aufmerksam geworden sind. Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie bei dieser Art von Stellensuche viel Zeit investieren müssen, aber diese Investition wird sich mit ziemlicher Sicherheit auszahlen!

Es ist sehr wichtig, dass Sie sich zunächst ausführlich Gedanken darüber machen, was genau Sie wollen. Welche Tätigkeiten möchten Sie ausüben? In welcher Branche? In welcher Abteilung? In welcher Position? Bewerben Sie sich als (Quer-)Einsteiger oder als Profi mit jahrelanger Berufserfahrung? Wie groß soll das Unternehmen sein? Möchten Sie in einer kleinen, familiär geführten Firma arbeiten oder lieber in einem großen Konzern? Produktion oder Dienstleistung? Einkauf oder Verkauf?

Mit Kundenkontakt oder im Backoffice? Möchten Sie einen Nine-to-five-Job (geregelte Arbeitszeiten von morgens bis spät nachmittags) oder können Sie sich auch Schicht- und/oder Wochenend-Arbeit vorstellen? Sind Sie mobil mit eigenem Pkw oder auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, also welche Lage kann bzw. sollte das Unternehmen haben? Wie groß darf die Entfernung zum Arbeitsort sein?

Machen Sie sich schriftlich Notizen zu all diesen Fragen – und nehmen Sie sich Zeit dafür.

Ein kleiner Tipp: Wenn Sie nicht sofort konkretisieren können, wie Ihr zukünftiger Arbeitsplatz aussehen soll, drehen Sie den Spieß um und schreiben Sie auf, was Sie nicht (mehr) wollen. Aus dem Gegenteil davon ergibt sich dann fast automatisch ein konkreter Wunsch.

Beispiele: Sie möchten nicht mehr nur am Schreibtisch sitzen und mit den Kunden telefonieren. Dann kann Ihr Wunsch lauten: "Kundenberatung im Außendienst". Oder Sie möchten nicht mehr allein arbeiten. Dann wäre das Gegenteil davon "Arbeit im Team".

Ermitteln Sie Ihre Wünsche vorerst völlig wertfrei und winken Sie nicht gedanklich im Vorfeld ab mit der Begründung, das würde ohnehin nicht funktionieren. Denn: Wer weiß…?