Bewerbung – darauf sollten Sie achten

Bevor Sie eine Bewerbung schreiben, sollten Sie sich versuchen, in die Person hineinzuversetzen, die die Bewerbung liest: den Personaler. Sie oder er liest am Tag viele Bewerbungen. Die meisten fangen mit denselben Worten an: Hiermit bewerbe ich mich - wie langweilig. Wie unterscheiden Sie sich?

Wenn Sie für das Personal in einem Unternehmen zuständig wären: Was würden Sie tun? Sie würden Wege suchen, die Langeweile der immer gleichen Bewerbungen zu verhindern und sich die Arbeit zu erleichtern. Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die von Schablonen, welche die DIN 5008 a/b für geschäftliche Korrespondenz abprüfen soll, bis zu einfachen Kriterien, wie beschmutzte Briefumschläge oder Eselsohren. In vielen Unternehmen wird zunächst der Briefumschlag in Augenschein genommen, ist er verknittert, beschmutzt oder beschädigt? Nein dafür kann der Bewerber nichts, das ist aber egal, denn man muss schließlich selektieren.

Kommt die Bewerbung an dieser Hürde vorbei, wird in den meisten Fällen geprüft, ob die Bewerbung vollständig ist, sind alle Unterlagen da? Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und Ausbildungsnachweise?

Haben wir das als Bewerber geschafft, wird in den meisten Fällen das Anschreiben zur Hand genommen und überprüft, ob es der DIN-Norm entspricht. Stimmen die Seitenränder? Ist der Abstand zum Adressaten korrekt? Stimmen alle andern Regeln der DIN 5008 (nachzulesen im Internet)? Am einfachsten ist dies zu testen mit einer Schablone, die Aussparungen an den entsprechenden Stellen aufweist, die man einfach nur über das Anschreiben legen muss, ohne es zu lesen.

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Der Lebenslauf

Stimmt hier alles, nimmt man sich den Lebenslauf vor. Zunächst wird geprüft, ob es große Lücken gibt. Hier scheiden sich die Geister: Die einen sagen, dass Lücken von 1-3 Monaten unbedenklich sind, andere sagen, dass gar keine Lücken vorhanden sein dürfen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Lücken von einigen Tagen nicht unbedingt zu Zweifeln führen. Wenn ich aber eine Bewerbung habe, bei der alle Termine nahtlos ineinander übergehen und eine andere, bei der dies nicht der Fall ist, so entscheide ich mich für die, in der keine Lücken vorhanden sind, denn hier kann ich die Zeitfolgenanalyse schnell abschließen und mich der Positionsanalyse widmen, in der ich sehen möchte, ob sich ein Trend entwickelt hat.

Hier versucht man zu ermitteln, ob sich der Bewerber in seinem beruflichen Leben weiterentwickelt hat, ob er in seiner Entwicklung auf dem gleichen Level geblieben ist oder Unregelmäßigkeiten vorhanden sind.

Ist dies der Fall, sind andere Kriterien relevant, die dazu beitragen, ob ich den Bewerber zu einem Gespräch einlade und ihn seine Lücken erklären lasse oder mich für einen anderen Mitbewerber entscheide. Insbesondere sind hier die Zeugnisse entscheidend und nicht zuletzt das Anschreiben.

Das Anschreiben

Im Anschreiben möchte man erkennen, wie sich der Bewerber ausdrückt. Wie sind die Sätze aufgebaut? Ist ein Zusammenhang zu erkennen, wie ist sein Wortschatz aufgebaut und ist der Wortschatz für wichtig für die ausgeschriebene Stelle. Hier ist es wichtig, bestimmte Bausteine zu nutzen.

Der Mensch, der einen Bewerber einstellt, braucht einen Grund, warum sollte er genau den Bewerber nehmen und nicht einen anderen? Hier sollte man die Chance nutzen und dem Leser sagen, woher man die Intention hat, sich zu bewerben (Stellenanzeige?)? Warum sollte man sich für den Bewerber entscheiden (besonders motiviert?)? Ist eine Kurzbeschreibung des Bewerbers vorhanden, anhand dessen man sich ein Bild machen kann. Wird der Leser zum Handeln aufgefordert und welche Kontaktmöglichkeiten hat man.

Bedenken Sie, ein Schokoladenriegel wirbt auch nicht damit, dass man bei zu hohem Genuss davon dick wird, es ungesund ist und das man eventuell eine unreine Haut davon bekommen kann. Nein! Er wirbt mit den positiven Seiten: Er schmeckt sehr gut, erhöht die Konzentrationsfähigkeit, er sieht gut aus oder er dient als Isotopenlieferant.

Machen Sie es der Werbung gleich und stellen Sie ihre Vorzüge in den Vordergrund.

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