Bewerben, aber richtig: Fehler, die Sie vermeiden sollten

"Wie Du kommst gegangen, so Du wirst empfangen" heißt es in einem alten Sprichwort. In gewissem Sinne trifft das auch auf die Darstellung Ihrer Person in Bewerbungsunterlagen zu, wobei es hier nicht nur auf die sachlichen Inhalte kommt, sondern auch auf die Wortwahl. Es gibt viel zu beachten, wenn Sie bei einem potentiellen Arbeitgeber Eindruck hinterlassen möchten. Nachfolgend sieben goldene Regeln für einen erfolgreichen Auftritt.

Die deutsche Sprache

Eine Bewerbung, die Fehler enthält kann bei einem potentiellen Arbeitgeber unter Umständen schon ein Ausschlusskriterium sein. Generell  wird von Ihnen erwartet, dass Sie der deutschen Sprache mächtig sind.

Rechtschreibe- und Grammatikfehler dürfen nicht sein! Das gleiche gilt für Fehler in Adresse und Namen der Firma beziehungsweise des Ansprechpartners.

Tipp: Wenn Sie Ausländer sind, eine Rechtschreibeschwäche haben oder ähnliches, dann lassen Sie Ihr Dokument von einer Person Korrektur lesen, die der deutschen Sprache, Rechtschreibung und Grammatik mächtig ist.

Überprüfen Sie die Schreibweise des Firmennamens sowie die des Ansprechpartners lieber einmal zu viel als zu wenig und lassen Sie das ganze von einer anderen Person prüfen!

Der Einheitsstil 

Ein Bewerbungsschreiben ist immer auch eine Visitenkarte der eigenen Person und spiegelt bereits im Schreibstil Ihre Persönlichkeit wider. Bewerbungstexte aus einschlägigen Ratgebern zu kopieren wäre falsch. Aus Sicht des Stellenausschreibers wirkt dies nicht nur wenig kreativ und einfallslos, sondern Ihre Bewerbung geht in der Vielzahl unter. Ihre Bewerbung wird wahrscheinlich schon in einer frühen Entscheidungsphase abgelegt und nicht mehr beachtet.

Tipp: Sicherlich kann eine zu persönliche Note auch polarisieren, denn wenn Ihr Stil nun gar nicht in die Unternehmensmentalität passt, kann dies ein Ausschlusskriterium sein.

Ein sachlicher Stil mit einem Hauch persönlicher Note dagegen kommt bei den Entscheidern immer gut an, denn letztendlich möchte man als Unternehmer nur die besten Mitarbeiter anheuern.

Leere 0815-Inhalte

Man kann mit vielen Worten gar nichts sagen. Sein Bewerbungsschreiben neutral zu halten, bloß um dann einfacher Adressen austauschen zu können, kommt dem Einheitsstil gleich und spiegelt wenig von dem wieder, was Sie dem Unternehmen zu bieten haben. Ein potentieller Arbeitgeber muss schon beim Anschreiben erkennen können, ob der Kandidat ein Match ist oder nicht.

Tipp: Es ist kein Problem, das Anschreiben zum Teil zu standardisieren, da es mit Sicherheit Phrasen enthält, die für alle Unternehmen, die Sie anschreiben möchten, gleich sind.

Stellen Sie jedoch sicher, dass Sie die wichtigsten Teile wie zum Beispiel die Gründe für Ihre Bewerbung, weshalb Sie sich gerade auf diese Arbeitsstelle in dem Unternehmen bewerben und warum Sie denken, dass Sie für die Position der beste Kandidat sind, individualisieren und auf das Anforderungsprofil in der Ausschreibung abstimmen.

Bewerbungsroman

Sie wollen einen potentielle Arbeitgeber mit Ihrer Bewerbung nicht unterhalten, sondern über Ihre Person und Qualifikation informieren. Ellenlange Bewerbungstexte langweilen und nerven. Nochmals, bei der Vielzahl der Bewerbungen, die Ihr Ansprechpartner mit Sicherheit auf den Tisch bekommen wird, kann er im ersten Selektionsvorgang die einzelnen Bewerbungen nur überfliegen.

Tipp: Stellen Sie die Kernaussagen Ihrer Bewerbung auf sachliche und faktische Art und Weise dar. Hier gilt: In der Kürze liegt die Würze! Nicht lange ausschweifen, sondern sofort auf den Punkt kommen. Wenn Sie Geschichten erzählen möchten, dann sollten Sie ein Buch schreiben.

Der Konjunktiv

Das Benutzen des Konjunktiv galt in der Korrespondenz früherer Jahre als eine Form der Höflichkeit wird jedoch heute nicht mehr benutzt. Formulieren wie "hätte", "würde", usw. sind weitgehend ausgestorben.

Tipp: Wenn Sie sich also vorstellen oder etwas persönlich besprechen möchten, dann drücken Sie es auch genauso aus und sagen "Ich möchte mich gerne bei Ihnen vorstellen." Oder "Meine Gehaltsvorstellungen möchte ich gerne persönlich mit Ihnen besprechen." anstelle von "…würde ich gerne bei Ihnen vorstellen." Oder "…würde ich gerne persönlich mit Ihnen besprechen."

Übertreibungen und/oder Lücken

Seien Sie vorsichtig mit der Darstellung Ihrer Qualifikationen, sie sollten stets der Wahrheit entsprechen. Machen Sie sich nicht zum Abteilungsleiter, wenn Sie nur Teamleiter waren, denn das kann man nachprüfen. Und wenn Sie nur mittelmäßige Englischkenntnisse haben, dann sollten Sie nicht "fließend in Wort und Schrift" in Ihren Lebenslauf schreiben. Auch eventuelle Lücken in Ihrem Lebenslauf sollten Sie nicht kaschieren. Ein optimaler Lebenslauf ist zwar schön, aber, und das weiß auch jeder, relativ unrealistisch.

Tipp: Mut zur Ehrlichkeit kommt immer gut an. Wenn Sie denken, dass es in einem Bereich Ihrer Karriere einen Mangel an Qualifikation gibt, dann formulieren Sie das positiv und beschreiben dies nicht als Mangel, sondern als ausbaufähige Eigenschaft. Wenn es Lücken im Lebenslauf gibt, dann kann man diese auch positiv besetzten.

Überlegen Sie genau, was Sie während einer Periode ohne Arbeit gemacht haben, denn mit Sicherheit haben Sie sich auf die ein oder andere Art und Weise weiter- und/oder fortgebildet. Und das können Sie dann ruhig auch erwähnen.

Das Foto

Sie müssen nicht unbedingt ein Foto beifügen, es wäre aber besser, es zu tun. Gar nicht gut jedoch kommen so genannte Gelegenheitsfotos an. Der Schnappschuss von der letzten Grillparty in Shorts oder eine Nahaufnahme vom Partner vom letzten Ausflug und mit landschaftlichem Hintergrund mögen in Ihren Augen vielleicht "ganz in Ordnung" sein, können einen potentiellen Arbeitgeber jedoch falsche Rückschlüsse ziehen lassen.

Tipp: Wenn Sie ein Foto von sich beifügen möchten, dann lassen Sie sich von einem professionellen Fotografen ablichten. Die meisten Fotografen sind auf dem neuesten Stand, nicht nur der Technik, sondern auch der Anforderungen von Unternehmen, was Selbstdarstellung betrifft. Die Kleidung sollte traditionelle im Business-Stil sein. Am besten ziehen Sie sich so an wie Sie auch zum Vorstellungsgespräch erscheinen würden.