Beileidskarten schreiben: Diese 3 Fehler sollten Sie vermeiden

Beileidskarten zählen zu der schwierigsten Art der Kommunikation. Sie erfordert eine gehörige Portion Einfühlungsvermögen, denn alle Adressaten von Beileidskarten befinden sich in einem desaströsen, seelischen Zustand, in dem sie sehr empfindlich reagieren und gut gemeinte Phrasen völlig falsch verstehen könnten. Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit, wenn Sie eine Beileidskarte schreiben müssen.

Lesen Sie im Folgenden, welche Sätze absolut taktlos und unpassend für Beileidskarten sind.

1. Es wird schon wieder

Dieser häufig verwendete Satz ist absolut verfehlt und darf niemals verwendet werden. Der Tod eines Menschen ist definitiv nicht rückgängig zu machen. Aus diesem Grunde wird es im Leben der Angehörigen natürlich nie wieder so sein, wie es einmal war.

2. Das Leben geht weiter

Wenn Sie eine Beileidskarte schreiben müssen, vermeiden Sie bitte diese Aussage. Ganz schrecklich ist es, wenn Eltern ein Kind verloren haben und solche Worte lesen müssen. Sie hat das schlimmste Schicksal ereilt, das Menschen treffen kann. Niemand kann ermessen, in welch schwarzes Loch verwaiste Eltern durch den Tod ihres Kindes fallen. Erst recht können diese sich überhaupt nicht vorstellen, wie das Leben weitergehen soll. Bitte sprechen Sie dies deshalb niemals an.

3. Es war besser so für sie/ihn

Auch wenn schwerkranke Menschen durch den Tod oftmals von ihrem Leiden erlöst wurden, so sind sie dennoch nicht mehr da. Schmerz und Trauer lassen sich durch erlösende Gedanken auch nicht beeinflussen. Es braucht sehr viel Zeit, das Geschehene zu verarbeiten. Trauer muss gelebt und erfahren werden. Nur so lässt sie sich irgendwann in wunderbare Erinnerungen verwandeln.

4. Die Zeit heilt alle Wunden

Hinterbliebene wissen dies und sollten nicht explizit darauf hingewiesen werden. Ihre Zeit der Trauer ist aber weder von ihrer Intensität, noch von ihrer Dauer her berechenbar. Aus diesem Grunde sollten sich Außenstehende, die eine Beileidskarte schreiben, nicht auf eine solch unpassende Äußerung stützen.

5. Lass Dich nicht unterkriegen

Auch diese Bemerkung ist unangebracht. Sie minimalisiert unbewusst das Geschehene und fordert Angehörige indirekt auf, sich wie gewohnt den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Genau dies ist aber für eine unbestimmte Zeit nicht möglich.

Stirbt ein geliebter Mensch, bricht für dessen Angehörige ihre Welt zusammen. Die Art des Trauerns aber ist sehr individuell und eine ganz persönliche Angelegenheit. Jeder Trauernde geht dabei unterschiedliche Wege und darf für sich selbst entscheiden, wann die Zeit gekommen ist, sein eigenes Leben wieder in die Hand zu nehmen.

Eine aufrichtige Beileidskarte schreiben

Wenn Sie eine Beileidskarte schreiben, lassen Sie Ihren Emotionen freien Lauf. Stellen Sie sich vor, Sie selbst hätte ein Todesfall ereilt und versuchen Sie, sich gefühlsmäßig in diesen Ausnahmezustand zu versetzen. Zweifellos ist es sehr schwer, in einer solchen Situation die richtigen Worte zu finden. Folgendes kann Ihnen dabei helfen:

  • Suchen Sie in Ruhe nach einer passenden Beileidskarte. Viele Trauerkarten sind sehr feinfühlig gestaltet und enthalten sehr warmherzige Worte, denen Sie nicht mehr viel hinzufügen müssen.
  • Bringen Sie deutlich zum Ausdruck, dass Sie große Anteilnahme empfinden. Nicht die Quantität Ihrer Zeilen ist entscheidend, sondern ihre Qualität.
  • Erwähnen Sie, dass Sie immer für die Trauernden da sind. Bieten Sie Ihre Hilfe jedweder Art an. Worte wie „ich bin immer für dich da“ strahlen Wärme und Mitgefühl aus.
  • Unterbreiten Sie ein Angebot für Gespräche, aber überlassen Sie den Betroffenen den Zeitpunkt.
  • Wenn Sie Ihre Beileidskarte schreiben, beenden Sie diese mit den Worten „fühle dich innigst umarmt“.

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