Wie Sie Achtsamkeit entwickeln können: Die Gedanken

Wie wichtig Achtsamkeit im täglichen Leben ist, rückt aufgrund der vielen positiven Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele immer mehr in unser Bewusstsein. Lernen Sie in diesem Artikel, wie Sie Achtsamkeit entwickeln können, im Umgang mit Ihren Gedanken.

Es gibt drei große Bereiche, in denen Sie Achtsamkeit entwickeln können: Im Körper, in den Gedanken und in den Gefühlen. In den ersten Artikeln dieser Serie haben wir den Schwerpunkt auf den Körper gelegt, denn dieser ist greifbarer als Gedanken und Gefühle und ermöglicht dadurch den leichtesten Einstieg in die Achtsamkeit.

Obwohl vermehrte Achtsamkeit im Körper bereits unheimlich positive Auswirkungen auf Ihr Leben hat, sind es jedoch die Gedanken, die einen noch größeren Einfluss auf unser Leben nehmen und bei denen Sie erstaunliche Veränderungen feststellen können, wenn Sie diese durch Achtsamkeit herausfordern.

Der Normalzustand: Fehlende Achtsamkeit in Bezug auf die Gedanken
Der Normalzustand in unserer westlichen Welt ist es, in Gedanken versunken zu sein. Während Sie essen, denken Sie vielleicht daran, dass Sie Ihre Kinder von der Schule abholen müssen. Während Sie die Kinder abholen, beschäftigen Sie sich in Gedanken mit dem anstehenden Treffen mit Ihren Freunden und während Sie sich mit Ihren Freunden treffen, denken Sie immer wieder an den unangenehmen Zahnarzttermin, der am nächsten Tag für Sie ansteht.

Die Krux ist: Nie sind wir da, wo wir in Wirklichkeit sind. Wir bewegen uns von der Vergangenheit in die Zukunft, aber den gegenwärtigen Moment, der einzige, der real ist, verpassen wir regelmäßig und dafür ist das unablässige Hin- und Herspringen des Verstandes verantwortlich.

Achtsamkeit der Gedanken: Wie profitiere ich davon?
Wenn Sie nun beginnen, mehr Achtsamkeit auf Ihre Gedanken zu richten, kommen Sie nach und nach in die befriedigende Situation, dass die Gedanken die Macht über Sie verlieren und bei ausreichend langem und intensivem Üben sogar immer weniger werden. Doch ist es wichtig, sich diesem Projekt realistisch zu nähern. Obwohl es immer wieder Menschen gibt, die spontan Zugriff auf diese Art der Achtsamkeit erlangen, so ist es in der Regel doch ein eher mühevoller und langer Weg, bis die Anzahl der Gedanken sich verringert.

Diese Erkenntnis ist wichtig, denn wenn Sie darauf vorbereitet sind, dann werden Sie Ihr Vorhaben nicht gleich bei den ersten Schwierigkeiten frustriert aufgeben sondern die notwendige Geduld für einen erfolgreichen Abschluss aufbringen.

Freuen Sie sich an Ihren Fortschritten, so klein Sie auch mögen sein. Zu Beginn werden Sie vielleicht feststellen, dass Sie "Zwangsgedanken", die Sie bislang immer wieder denken "mussten", nun leichter zur Seite schieben und loslassen können. Bei fortgeschrittenem Üben kann es passieren, dass Sie zwischen stundenlangen inneren Monologen kleine Lücken, kleine Pausen wahrnehmen.

Sie selbst sind noch da, achtsamer als je zuvor, doch für ein paar Sekunden ist keine innere Stimme mehr da, die alles kommentiert. In diesen Momenten werden Sie lebendiger als je zuvor sein.

Zum vielleicht ersten Mal seit Ihrer Kindheit nehmen Sie die Welt einfach so wahr, wie Sie tatsächlich ist. Und wenn Sie weiterhin mit Intensität und Ausdauer Ihre Achtsamkeit beüben, werden diese Phasen, in denen Sie innerlich einfach still und präsent sind, nach und nach zunehmen. Sie werden lebendiger, fried- und freudvoller und lernen sich selbst und das Leben mit jedem Tag ein bisschen besser kennen. Wie genau Sie Achtsamkeit in Ihren Gedanken trainieren, erfahren Sie im nächsten Artikel.