Naturkosmetik selber machen: Rezepte mit Olivenöl und Anwendungsbeispiele

Olivenöl enthält natürliche Vitamin E Fettsäuren, die auf das Unterhautfettgewebe wirken. Neueste Untersuchungen bestätigen, dass die natürlich in Olivenöl vorkommenden Radikalenfänger wesentlich wirkungsvoller in Ernährung und Naturkosmetik sind als andere isolierte Antioxidantien.

Wussten Sie, dass Olivenöl unzählige aktive biologische Wirkstoffe enthält und daher auch eine wertvolle Grundlage für Ihre Naturkosmetik darstellen kann? Hauptsächlich kennen wir die Wirkung des Olivenöls aus Studien der mediterranen Ernährung und wissen daher um die cholesterinsenkende Wirkung. Olivenöl wirkt jedoch differenzierter als andere Öle, da es nur das schlechte Cholesterin senkt und zudem unumstritten gesundheitsfördernd für Herz und Blutgefäße ist.

Weniger bekannt ist jedoch, dass Olivenöl den Zellen als Schutzfaktor dient, also als Radikalenfänger die Zellmembran stabiler hält. Dabei wurde in neuen Untersuchungen ein spezielles Antioxidans 3,4-DHPEA-EDA gefunden, das in Studien den größten Schutz gegen die Zerstörung durch „Freie Radikale“ aufweist. Neueste Untersuchungen bestätigen auch den Verdacht, dass diese natürlich in Olivenöl vorkommenden Radikalenfänger wesentlich wirkungsvoller in Ernährung und Naturkosmetik sind als andere isolierte Antioxidantien.

Olivenöl als Heilmittel wurde bereits in der Antike angewandt, da es nachweislich
entzündungshemmende Wirkstoffe für Magen und Darm enthält, vorzeitiger Alterung entgegen wirkt, das Gehirn vor toxischen, immunologischen und viralen Belastungen bewahrt, die Knochendichte und den Knochenaufbau fördert und im Ruf steht, vorbeugend gegen Krebs zu wirken.

Olivenöl als Grundlage von Naturkosmetik

Es gehört zu der Gruppe von Basisölen, deren natürliche Vitamin E Fettsäurezusammensetzung fast derjenigen des Unterhautfettgewebes entspricht und damit von der Haut besonders gut aufgenommen werden kann. Seine Inhaltsstoffe bewirken die Haltbarkeit der kosmetischen Produkte ohne Konservierungsstoffe, enthalten dabei einen natürlichen Sonnenschutzfaktor und bewahren die Naturkosmetik vor Qualitätsverlust. Olivenöl als Grundlage von Naturkosmetik eignet sich hervorragend zur Stabilisierung Ihrer Haut nach Sonnenbrand und Hautreizungen.

Naturkosmetik mit Olivenöl – Beispiel Haare

  • Olivenöl gegen trockenes, sprödes Haar:
    5 Teelöffel Olivenöl leicht erwärmen und in das trockene Haar einmassieren oder kneten, mit warmen Handtuch einhüllen oder am Strand vor dem Sonnenbaden auftragen. Danach wie üblich mit sanftem Shampoo auswaschen.
  • Olivenöl gegen Schuppen:
    Olivenöl mit einigen Tropfen Rosmarinessenz ist hervorragend gegen Schuppen! 3 Teelöffel Olivenöl und 5 Tropfen Rosmarinessenz leicht erwärmen und gründlich in die Kopfhaut einmassieren. Bei der Ayurvedamassage wird die Kopfhaut zwischen den Fingern etwas angehoben, dies bewirkt eine stärkere Durchblutung der Kopfhaut und verhindert so den vorzeitigen Haarausfall.

Naturkosmetik mit Olivenöl – Beispiel Haut

  • Olivenöl gegen entzündete und rissige Hände:
    3 Teelöffel Olivenöl mit 1 Teelöffel Meersalz in warmen Wasser aufrühren und mit einem Spritzer Zitronensaft vermengen. Hände einige Minuten darin baden und danach an der Luft trocknen lassen. Widerholen Sie dies in Form einer Kuranwendung.
  • Olivenöl gegen Hautreizungen und Sonnenbrand:
    Soforthilfe bei Sonnenbrand: Eine Tasse Naturjoghurt oder Quark mit 3 Esslöffel Olivenöl mischen und dick auf die gerötete Haut auftragen, 10 Minuten ziehen lassen und lauwarm abwaschen. Wiederholen Sie die Anwendung bis sich die Haut beruhigt.
  • Olivenöl als Basisöl nach dem Sonnenbad:
    100 ml Olivenöl (leicht erwärmt) mit einer Tasse Johanniskraut (Blüten) aufgießen und im fest verschließbaren Glas 2 Wochen ziehen lassen. Sobald sich das Öl dunkelrot verfärbt durch einen Filter gießen und wieder verschließen. Diese Mischung können Sie pur auftragen oder als Basis für weitere Hautöle verwenden.

Olivenöl als Basisöl bei Muskelverspannungen und Rheuma

Durch seine entzündungshemmende Eigenschaft eignet sich Olivenöl als Grundlage für Salben und Badeöl bei allen Gelenk- und Muskelbeschwerden die auf wärmende Anwendungen positiv reagieren. Geheimtipp: 100 ml Olivenöl mit 1 Tasse Blüten des Mädesüß* (auch Spierstaude oder Wiesenkönigin genannt) vermischen und ca. 1 Woche ziehen lassen. Durch einen Filter gießen und verschließen. Hilft sofort bei Überanstrengung der Muskeln! 2 Teelöffel der Ölmischung für 1 Vollbad oder pur auftragen und einmassieren.

*echtes Mädesüß wächst auf Feuchtwiesen und an Bachrändern und duftet süß wie Vanille. Die Inhaltstoffe dieser bewährten Heilpflanze entwickeln entzündungshemmende Eigenschaften.

Hinweis: Olivenöl sollten Sie nur in bester Qualität kaufen! Nativ extra oder extra vergine nicht im Kühlschrank aufbewahren!

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