Tipps für den Umgang mit kranken Menschen

Schwer oder chronisch erkrankte Menschen haben neben heftigen Beschwerden oft mit sozialer Isolation zu kämpfen. Verwandte und Freunde kommen immer seltener zu Besuch und bleiben schließlich ganz weg. Für Betroffene ist dies sehr verletzend und entmutigend.

Menschen, die plötzlich schwer erkranken und lange brauchen, um sich zu erholen, machen oft die Erfahrung, dass sich Freunde und Bekannte von ihnen zurückziehen. Auch chronisch Kranke mit deutlichen Einschränkungen leiden unter diesem Phänomen. Selbst Telefonate kommen immer seltener.

Kranke Menschen brauchen Gesellschaft

Vor allem, wenn sich die Krankheit im Laufe der Jahre verschlimmert, wie zum Beispiel bei Demenz-Patienten, geraten die Betroffenen in eine ungewollte Isolation. Die Folgen sind Traurigkeit und Verlust von Lebensfreude. Auch Beschwerden werden schlechter ertragen.

Krankheiten gehören zum Leben

Besonders schwere und fortschreitende Krankheiten rufen bei den meisten Menschen Angst hervor. Das ist verständlich, dennoch sollte man als erwachsener Mensch versuchen, einen Weg zu finden, mit dieser Angst umzugehen. Sie können nicht ständig davor weglaufen, denn spätestens wenn es ein Familienmitglied oder Sie selbst trifft, können Sie die Augen nicht länger davor verschließen.

Fragen Sie den Kranken nach seinen Bedürfnissen

Wenn Verwandte oder Freunde erkranken, wissen viele nicht, wie sie mit dem Betroffenen umgehen sollen. Vor lauter Unsicherheit meiden sie den Kontakt. Haben Sie den Mut, sich in die Rolle des Erkrankten hinein zu versetzen, um zu spüren, wie es ihm ergehen mag. Wer krank ist, mag nicht auch noch einsam sein!

Wenn Sie unsicher sind, wie Sie sich dem Patienten gegenüber verhalten sollen, fragen Sie ihn einfach nach seinen Bedürfnissen. Offenheit ist in jedem Fall der beste Weg, um sich zu verständigen. Jede Krankheit verursacht unterschiedliche Einschränkungen, deshalb ist es wichtig, sich mit dem Betroffenen auszutauschen. Stellen Sie sich vor, Sie wären selbst in einer solchen Situation. Würden Sie nicht auch wollen, dass man auf Sie eingeht? Niemand möchte in seiner Not allein gelassen werden.

Respektieren Sie die Erholungsphasen des Kranken

Andererseits brauchen viele kranke Menschen ihre Ruhephasen. Fragen Sie, wann Sie zu Besuch kommen oder telefonieren können. Bitten Sie Ihren Verwandten oder Freund darum, sofort zu sagen, wenn er müde und erschöpft ist, sodass Sie sich darauf einstellen können. Zögern Sie in solchen Fällen den Gang nach Hause nicht lange hinaus, sondern verabschieden Sie sich zügig.

Humor hebt die Stimmung

Chronisch kranke Menschen haben vor allen Dingen ein großes Bedürfnis nach Normalität. Sprechen Sie mit Ihnen über den ganz normalen Alltag und die Themen, die Sie auch vor der Krankheit auch mit ihm besprochen haben. Humor ist erlaubt und sogar erwünscht! Lachen ist tatsächlich eine gute Medizin.

Haben Sie Geduld mit depressiven Menschen

Manche Erkrankungen gehen mit Depressionen einher, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder bei chronischen Schmerzen. Mit einem solchen Betroffenen müssen Sie sehr viel Geduld haben. Nehmen Sie ihn ernst, auch wenn er viel jammert. Das ist sicher nicht leicht für Sie, aber für den Kranken erst recht nicht. Versuchen Sie ihm in Gesprächen positive Seiten aufzuzeigen, um seine Stimmung zu heben.

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