So pilgern Sie auch abseits von bekannten Touristenrouten

Nicht erst seit Hape Kerkeling den Jakobswegs pilgerte, wissen Menschen von Nah und Fern das Pilgern und Wallfahrten zu schätzen. Gepilgert wurde schon immer. Was viele nicht wissen: Neben dem Jakobsweg gibt es viele andere Pilgerrouten. Die sind zwar weniger bekannt, aber ebenso sehenswert wie der große Bruder. Und sie beginnen oft direkt vor der Haustüre.

Auch wenn der Jakobsweg das Synonym schlechthin ist, wenn es um Pilgerreisen geht, gibt es dennoch eine Vielzahl von anderen, ebenso sehenswerten Pilger- und Wallfahrtsrouten. Beispielsweise den 2004 neu erschaffenen europäischen Pilgerweg Via Nova. Obwohl der Pilgerweg an sich noch sehr jung ist, sind in den Pilgerpfad schon lange bestehende Pilgerwege mit integriert. 

Via Nova – Wegweiser in das 21. Jahrhundert

Das Pilgern auf dem Via Nova ist für Wallfahrtsbegeisterte vor allem deshalb sehr interessant, weil der Pilgerpfad eine abwechslungsreiche Variante zu anderen Pilgerrouten, wie den Wolfgangweg, darstellt. Der Via Nova ist nicht etwa ein gänzlich neu geschaffener Pilgerweg. Er vereint vielmehr lange bestehende Wallfahrtsrouten und ergänzt diese mit neu entdeckten Pilgerrouten, die weniger bekannt, aber ebenso sehenswert sind. Sprich: Es wird neu gepilgert auf alten Wegen.

Ökumenischer Pilgerweg Via Regia

Auf der Suche nach Starkmut, Güte und Barmherzigkeit wanderten mittelalterliche Pilger den Via Regia entlang. Von dieser Tradition inspiriert entstand der Ökumenische Pilgerweg. Er führt durch Mitteldeutschland und ist wie sein großer Bruder, der Jakobsweg, mit einer Muschel gekennzeichnet. Der Weg ist insgesamt 466 Kilometer lang und in 22 Etappen untergliedert. Gestartet wird in Görlitz. Das Ziel ist Vacha. Die Route kann aber problemlos je nach individuellen Bedürfnissen geplant werden. Für die gesamte Pilgerroute benötigt man zu Fuß 3 Wochen.  

Der neue Trend – Pilgern mit dem E-Bike

Wer motorisiertes Radfahren mag, wird das Pilgern mit dem E-Bike lieben. Gut, es ist sicher nicht jedermanns Sache, das Pilgern mit dem E-Bike. Aber dieser Trend ist am Kommen. Vor allem Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, und für die auch das konventionelle Radfahren rein körperlich nicht machbar ist, sind von diesem Angebot begeistert. Der Tourismusverband Ostbayer beispielsweise gibt Auskunft über solche Touren. Aber auch die österreichische Seite „Wolfgangweg.at“ informiert über das Pilgern mit dem E-Bike. 

Individuelle Pilger- und Wallfahrtsrouten

Und selbstverständlich gibt es auch immer die Möglichkeit, sich gänzlich individuelle Pilger- und Wallfahrtsrouten zusammenzustellen. Wer lieber unabhängig, abseits der konventionellen Wege, pilgert, dem empfiehlt sich eine gute Planung im Vorfeld seiner Pilgerreise. Ratgeber wie das Kirchenführerkompendium „100 Kirchen, die man gesehen haben muss“ oder auch „Kirchen, Klöster, Pilgerwege: 299 versteckte Schönheiten“ (beide im St.Benno-Verlag erschienen) können bei der Planung helfen.

Sie stellen sehenswerte Architekturschönheiten vor, die nicht selten abseits der bekannten Touristenrouten liegen. Aber auch Webseiten wie „Pilgern bewegt“ oder die Infoseite „Wanderkompass“ können bei der Pilgerwegsplanung helfen.

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