Daran erkennen Sie gefälschte Kosmetik

Trödelmärkte sind in, gleichzeitig aber kochen Diskussionen um Neuwaren auf dem Trödel hoch. Unter diesen Neuwaren ist oft auch Kosmetik, die erheblich preiswerter angeboten wird. Das Gleiche gilt im Urlaub. Bei sehr niedrigen Preisen misstrauisch zu werden, ist da nur vernünftig. An diesen Merkmalen können Sie gefälschte Kosmetik entlarven.

Gefälschte Kosmetik ist schon lange ein Problem. Inzwischen gehen die Fälscher aber immer geschickter vor und sogar Profis vom Zoll haben Probleme, echte von gefälschter Kosmetik zu unterscheiden. Dabei ist es nicht nur um das Geld ärgerlich, das für Schund ausgegeben wurde – schließen schmerzen auch 15€, wenn der Gegenwert nur ein Chemiegebräu ist – sondern auch die Gesundheit kann unter Umständen leiden.

Gerne werden an den Stränden dieser Welt Sonnencremes verkauft, die einfach normale Hautcreme enthalten. Wer sich im Vertrauen auf den Verkäufer in die Mittelmeersonne legt, wird dann böse überrascht. Andere Fakten über gefälschte Kosmetik sind schlicht ekelig. So wurde in Parfüm Urin gefunden. Schließlich wird billiges Parfüm aus Chemikalien zusammengepanscht, die in Deutschland nicht zugelassen sind und potentiell gesundheitsschädlich sind.

Das kann auf Fälschungen hinweisen

Die Zeiten, wo Rechtschreibfehler im Markennamen auf Fälschungen hinwiesen, sind vorbei. Es lohnt sich aber, sich die Verpackung gründlich durchzulesen. Dort werden manchmal noch Rechtschreibfehler gemacht. Bei Nagellack kann zum Beispiel der Name des Lacks nicht stimmen. Auch billige Verpackungen sollten die Alarmglocken schrillen lassen. Parfümflakons, die aus billigem Glas mit Einschlüssen und scharfen Kanten bestehen, sind selten Originale. Auch die Pappverpackung sollte stabil wirken. Im Flakon selbst sollte auch das Röhrchen des Pumpspenders kontrolliert werden. Bei Fälschungen ist es oft erheblich zu kurz. Flakon und Umverpackung lassen zudem häufig Feinheiten wie Prägungen missen.

Nicht nur Parfüms, auch andere Kosmetik wird gefälscht. Bei Parfüms ist die Preisspanne jedoch lohnender. Bei teuren Nagellacken kann ein Blick unter das Fläschchen helfen. Fast alle teuren Marken wie OPI, Chanel, Dior oder MAC haben mindestens ein Kügelchen im Fläschchen, das den Lack gut gemixt hält. OPI nutzt beispielsweise immer zwei Kügelchen. Fehlt eins oder gar beide, muss man von einer Fälschung ausgehen, egal wie gut sie sonst gemacht ist.

Dreiste Tricks der Verkäufer

Im Laden wird gerne ein Originalprodukt vorgeführt, aber ein Plagiat verkauft. Die dann verkauften Plagiate können nicht so fein abgestimmt riechen, wie der Originalduft es tun würde, schließlich fehlen dazu teure Inhaltsstoffe. Das zu erschnuppern gelingt aber höchstens beim Lieblingsparfüm. Auch Originalflakons, die mit Fälschungen befüllt sind, sind beliebt. Ein unschlagbarer Hinweis ist allerdings immer der Preis. Wenn ein Parfüm für 80€ plötzlich 15€ kosten soll, muss ein Plagiat dahinterstecken. Preissenkungen um mehr als 50% können kaum ein Original sein.

Urlaubsfeeling im Internet

Man muss allerdings nicht einmal Urlaub im Süden machen, um auf gefälschte Produkte zu stoßen. Auch im Internet blüht der Handel mit gefälschter Kosmetik. Dort kann man sich jedoch erheblich besser schützen. Verlass ist etwa auf das Siegel des VKE-Kosmetikverbands. Es ist grau mit einem roten Häkchen.

In Onlineshop gelten ähnliche Dinge wie am Strand: Wenn teure Produkte plötzlich erheblich preiswerter sind, darf man misstrauisch werden. Auch wenn die Website billig gemacht ist und schlecht aussieht oder gar das Impressum fehlt, sollten Sie misstrauisch werden. Ideal ist es, wenn es die Möglichkeit gibt, mit PayPal zu bezahlen. Dann ist Ihr Kaufvorgang halbwegs abgesichert. Auch entsprechende Siegel, die Käuferschutz garantieren, stellen sicher, dass nicht plötzlich die Website weg und der Betreiber nicht mehr zu erreichen ist.

Fälschung gekauft! Was tun?

Wer im Urlaub ein Plagiat erwirbt und es mitbringt, muss nicht zwingend Konsequenzen fürchten. Solange Sie unter dem Reisefreibetrag (430€) bleiben und nicht mehr mitbringen, als für den Eigenbedarf glaubhaft ist, fallen keine Strafen an. Und als Geschenke dürften die Produkte auch nicht gedacht sein.

Wer im Nachhinein ein Plagiat vermutet – etwa weil Unverträglichkeiten auftreten – kann das Produkt an den Hersteller schicken. Diese arbeiten eng mit dem Zoll zusammen und bemühen sich um Aufklärung, da gefälschte Produkte auch ihren Namen in Verruf bringen. Der Hersteller kann auch feststellen, ob es sich um eine Fälschung handelt.

Wurde eine Fälschung auf einer Internetplattform erworben, sollte der Betreiber der Seite informiert werden, um den Händler zu sperren. Ganze Seiten, die dem Verkauf von Fälschungen dienen, sollten ebenfalls gemeldet werden. Eventuell lohnt es sich auch, Anzeige bei der Polizei zu stellen.

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