Cellulite: So gewinnen Sie den Kampf gegen Wellen und Dellen

Straff ohne Mühe - das versprechen Ihnen im Sommer immer wieder die meisten Frauenzeitschriften, die Entwickler neuer Anti-Cellulite-Methoden sowie die Hersteller umsatzträchtiger Produkte gegen Cellulite. In diesem Artikel finden Sie die Antworten auf die 8 häufigsten Fragen zum Thema Cellulite.

1. Wie entsteht Cellulite?
Hinter der Cellulite verbirgt sich keine Krankheit, sondern vergrößerte Fettzellen, die sich durch die Bindehaut abzeichnen. Ober- und Lederhaut sind bei Frauen dünner, das Bindegewebe flexibler, die Fettschicht und auch die einzelnen Fettzellen sind dicker als bei Männern. Die feinen Gewebestränge aus Kollagen und Elastin verlaufen nahezu parallel, sie sind deshalb elastisch, so dass sich die dazwischen liegenden Fettzellen ungehindert ausdehnen können.

Die aufgeblähten Zellen behindern die Durchblutung und den Lymphfluss. Die Kollagenfasern, die die Haut straff halten, verhärten. Sie bilden ein Netz, aus dem die Fettzellen an manchen Stellen hervortreten. Hormonschwankungen, Übergewicht, fettreiche Ernährung und Bewegungsmangel begünstigen dies.

Was Ihnen lästig erscheint, ist von der Natur jedoch klug angelegt: Dieses weibliche Fettgewebe sichert die stillen Reserven für Schwangerschaft und Stillzeit.

2. Wieso haben Männer keine Cellulite?
Bei Männern verlaufen die Kollagenfasern netzartig. Sie machen deren Gewebe reißfest und bieten der Cellulite damit keine Angriffsfläche.

3. Welcher Werbung für Anti-Cellulite-Mittel kann ich überhaupt trauen?
Keiner. Seien Sie skeptisch. Kein Mittel hält, was die Werbung verspricht. Selbst nach wochenlanger Behandlung bleibt die Cellulite sehr wahrscheinlich Ihre treue Begleiterin. Mit der Cellulite und dem Wunsch von Frauen, sie loszuwerden, wird ein großer Reibach gemacht. Denn eines ist allen Anti-Cellulite-Mitteln gemeinsam: Sie sind teuer. Auf einen wirkungsvollen Angriff gegen die Fettzellen und ein stärker werdende Bindegewebe warten Sie jedoch vergebens.

4. Was ist von Cremes & Co. zu halten, mit denen Cellulite wegmassiert werden soll?
Es gibt kaum eine Kosmetikfirma, die keine Anti-Cellulite-Wunderwaffe in ihrem Programm anpreist. Die Cellulite besiegen können aber auch sie nicht. Mit einer Creme oder einem Gel kommen Sie den Fettzellen nicht bei. Einen positiven Effekt gibt es jedoch: Wenn diese Pflegeprodukte konsequent einmassiert werden, wirkt die Haut sichtbar gepflegter und besser durchblutet.

Doch das erreichen auch billigere Mittel wie normale Bodylotions, Wechselduschen oder der gute alte Massagehandschuh. Auch „straffende“ Körperlotions halten nicht, was sie versprechen. Dennoch sind Bürsten, Zupfen und Massieren immer noch besser, als gar nichts zu tun.

5. Hilft wirklich nur Sport?
Ja, Ihre Lösung lautet sanftes Ausdauertraining. Treiben Sie regelmäßig Sport – vor allem Schwimmen, Joggen oder Radfahren. Das baut die Muskeln auf und steigert die Durchblutung im ganzen Gewebe. Echte Cellulite-Killer sind Schwimmen und Wassergymnastik wie beispielsweise Aqua-Jogging. Sie trainieren die Muskeln, das Wasser massiert die Haut und Bindegewebe.

Auch Radfahren, Wandern, Joggen, Tanzen oder Seilspringen aktivieren die Muskeln in den „Problemzonen“. Denn wenn die Fettzellen in der Unterhaut kleiner werden sollen, dann muss die angrenzende Muskelschicht gestärkt werden – bei gleichzeitigem Fettabbau: Das Gute an diesen Methoden: Sie helfen Ihrer gesamten Gesundheit auf die Beine und sind mit oder ohne Cellulite wichtig für Sie.

6. Gibt es spezielle Übungen, die das Bindegewebe nachhaltig stärken?
Sie können gezielte Muskelübungen für Bauch, Beine und Po machen. Tun Sie aber nicht zuviel des Guten: Sie sollten Ihre Muskeln und das Bindegewebe nicht überstrapazieren – so die neuesten Erkenntnisse von Sportmedizinern. Denn das bewirkt das Gegenteil: Bei zu schnellem Sport mit zu hohem Druck – wie Step-Aerobic oder Marathon-Laufen – kann der Aufprall das Bindegewebe schädigen.

Auch der extreme Druck, der bei Kraftübungen aufgebaut wird, kann die Schwäche des Bindegewebes verstärken. Das kann die Cellulite unter Umständen sogar verschlimmern. Die Muskeln übersäuern, Lymphfluss und Durchblutung werden beeinträchtigt.

7. Was kann ich sonst noch gegen die Dellen tun?
Schrubben Sie jeden Morgen mit dem Massagehandschuh Ihren Körper von Kopf bis Fuß ab (nur sanft, wenn Sie an den Beinen Gefäßerweiterungen, Besenreißer oder Krampfadern haben), bis die Haut leicht gerötet ist. Danach machen Sie heiß-kalte Wechselduschen. Der Temperaturschock sorgt dafür, dass die Haut optimal durchblutet und der Stoffwechsel angeregt sowie Abbauprodukte rascher aus dem Gewebe abtransportiert werden. Massage und Wechselduschen (immer kalt aufhören) kräftigen Ihr Gewebe.

Gönnen Sie sich ab und an ein Bad mit Meersalz. Das entzieht dem Bindegewebe Wasser und strafft so die Cellulite-Zonen. Rauchen Sie nicht, das beeinträchtigt die gesunde Durchblutung und schwächt Ihr Bindegewebe.

8. Kann ich meine Cellulite wegoperieren lassen?
Fettabsaugen gehört zu den gefährlichsten Schönheitsoperationen. Es kommt immer wieder zu lebensbedrohlichen Zwischenfällen. So kann es zu einer Fettembolie führen und bei schlechter Hygiene auch zu einem toxischen Schock. Zudem lässt das Ergebnis oft zu wünschen übrig. Völlig glatt wird die Haut nur in den seltensten Fällen. Die Veranlagung von Cellulite bleibt bestehen.

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